Ein Bild der Verwüstung hat das Hochwasser des Silberbaches am 31. Mai im Schwarzacher Industriegebiet hinterlassen. Stark betroffen von den Wassermassen war damals auch der Factory Store der Firma René Lezard in der Industriestraße 6. Mehr als eine halbe Million Euro betrug der Schaden an der Inneneinrichtung und am Inventar, rund 400 000 Euro am Gebäude.
Vier Monate später gehört das Katastrophengeschehen zumindest visuell der Vergangenheit an. Am Freitag feierte der Gründer und Geschäftsführer der Firma Thomas Schäfer zusammen mit seinen Kunden und Mitarbeitern nach einer Komplettsanierung die Wiedereröffnung des neu gestalteten Factory Store.
„Das Wasser stand damals gut 30 Zentimeter in unseren Räumen,“ erinnert Schäfer an die überfallartigen Fluten des Silberbaches. Starkregen im Steigerwald hatten das eigentliche „Rinnsal“ in bisher nicht gekanntem Maße anschwellen lassen und die benachbarten Flächen überschwemmt. „Wir wurden früh um acht Uhr total überrascht“, blickt der Firmengründer zurück. „So etwas habe ich in den zurückliegenden 35 Jahren hier in Schwarzach noch nicht erlebt.“ Das Wasser sei wie ein Sturzbach durch das Grundstück gelaufen, die Stahl-Tore konnten sie nicht aufhalten und wurden vom Druck des Wassers aufgedrückt. Im hinteren Bereich des Anwesens sei das Wasser gar bis zu 80 Zentimeter hoch gestanden.
In der Sanierungsphase wurde das Gebäude komplett entkernt, was auch eine enorme Herausforderung für die Vermieter Christine und Siegfried Pfriem darstellte. Die Trocknung habe einen Großteil der Maßnahme ausgemacht. Schäfer sieht die positive Seite: „Früher war es mehr ein Outlet. Jetzt ist es ein wunderschöner Shop geworden.“
Zu den Gratulanten zählten Schwarzachs Bürgermeister Lothar Nagel und stellvertretender Landrat Paul Streng. Die kritische Betrachtung der Hochwassersituation sieht Nagel als wichtige Aufgabe. Man sei bereits in Gesprächen mit dem Wasserwirtschaftsamt. Die Ausweisung von Retentionsflächen im Oberlauf des Silberbaches könnte nach seiner Ansicht eine Möglichkeit darstellen, damit sich eine solche Katastrophe nicht in diesem Ausmaß wiederholt.