Dettelbach ist kein weißer Fleck mehr auf der seelsorgerlichen Landkarte. Seit Sonntag stehen ein Pfarrer und ein Kaplan zur Verfügung, die sich die Aufgaben, die ehemals von fünf Franziskanern erledigt wurden, teilen. Das ist ein Freudentag für die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Maria im Sand. Es bleibt zu hoffen, dass diese Freude lange anhält. Davon kann man nach den Erfahrungen der vergangenen 14 Jahre nicht unbedingt ausgehen. Uwe Hartmann ist nach der Ära von Pater Raphael Konrad, der immerhin 22 Jahre Stadtpfarrer war, bereits der fünfte Pfarrer auf dem „Schleudersitz“. Für Bruder Martin Domogalla, den letzten in der Reihe, kam das Aus infolge der Klosterschließung. Seine Vorgänger jedoch gaben entnervt auf oder wurden in die Wüste geschickt. Dieses Schicksal sollte dem neuen Pfarrer erspart bleiben. Dazu darf er sich von keiner Gruppierung vereinnahmen lassen, vielmehr muss er offen und unvoreingenommen allen Gläubigen begegnen. Er muss selbstbewusst, aber nicht selbstherrlich handeln. Zu einem gedeihlichen Miteinander müssen aber auch die Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft ihren Teil beitragen. Beide Seiten müssen voneinander lernen, so hat es der neue Pfarrer ausgedrückt.
DETTELBACH