Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

KITZINGEN: Startschuss für Weg aus der Gießerei-Krise

KITZINGEN

Startschuss für Weg aus der Gießerei-Krise

    • |
    • |

    Der 47-Jährige, der nach eigenen Worten seit über 20 Jahren in der „Gießereiwelt“ zuhause ist, lobte bei der Pressekonferenz am Montag mehrfach seine „großartige Mannschaft“. Allerdings machte er auch deutlich, dass er nicht alle mit an Bord behalten kann. Die Truppe für den Neuanfang müsse dem „Auftragsniveau angepasst “ werden. Und das liege im Vergleich zum Vorjahr bei knapp unter 50 Prozent.

    Die Konsequenz: Der Gießerei-Ingenieur geht nur mit mehr als der Hälfte der Ex-MTK-Beschäftigten an den Neustart. Trotzdem stehen der Betriebsrat und die IG Metall offensichtlich hinter Ramthun. IG Metall-Bevollmächtigter Walther Mann verweist auf „hervorragende Erfahrungen“ mit dem neuen Firmen-Chef, der eine „gewaltige Aufgabe“ anpacke. Den „Mut“ des 47-Jährigen, eine neue Gießerei in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld wieder auf die Beine zu stellen, lobte Betriebsratsvorsitzender Gerhard Pfaff.

    Die Kehrseite der Aufbruchstimmung sind „einige hundert Leute“, die ihren Arbeitsplatz verlieren, wie Mann erklärte. Der hofft auf eine Rückkehr dieser MTKler, die bis zum Jahresende in einer Transfergesellschaft weiterqualifiziert werden. Dies werde möglich, wenn das Unternehmen „in den nächsten Jahren“ den Aufschwung und die Rückkehr in alte Zeiten schaffe. Klar sei, dass es für die, die nicht mehr in den Job zurückkehren können, eine Sozialplan-Abfindung geben werde, die „Härtefälle“ besonders berücksichtige.

    Ängste, mit der MTK-Insolvenz, sei die Alterssicherung verloren, trat Pfaff entgegen: „Die Werksrenten gehen nicht verloren.“ Ein Problem ist die Altersteilzeit. Die ist laut Fraas für die 66 Leute beendet, die noch in der Arbeitsphase stehen. Ihre Vorleistungen würden allerdings ausbezahlt. Die Einkünfte der 33 Mitarbeiter in der Freistellungsphase seien teilweise insolvenzgesichert.

    Noch in der Schwebe ist dagegen, ob der einstigen Besitzer der MTK, die amerikanische Gießerei MTI, finanziell zur Verantwortung gezogen werden kann. Seine Kanzlei prüfe derzeit die Chancen für eine Schadenersatzklage, erklärte Rechtsanwalt Fraas. Es gehe dabei um Managementgehälter von 2,5 Millionen Euro und um Darlehen im Umfang von bis zu 18 Millionen Euro.

    Fraas warf den Ex-Eigentümern vor, Altschulden der MTK aufgebürdet und Managementgelder aus dem Unternehmen gezogen zu haben, was letztlich den Sturz in die Zahlungsunfähigkeit bewirkt habe.

    Aus der Schieflage geht das neue Gusswerk mit Hilfe des Konsortiums aus Sparkasse Mainfranken und VR Bank Würzburg hervor – und hat mit Ramthun nun einen Mann an der Spitze, der sich laut Fraas mit Blick auf eine erfolgreiche Zukunft des Betriebs „sehr hoch verschuldet“ habe.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden