Die größte Solarstrom-Anlage Togos versorgt seit einiger Zeit das Buruli-Zentrum der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe in Togo mit Strom. Möglich gemacht hat das ein Unternehmen aus Kitzingen, die Firma Wengel & Dettelbacher.
Die Energie für die Klinik ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch verlässlich und durch große Akkus zumindest für Notfälle rund um die Uhr verfügbar. Die Anlage versorgt das gesamte Regionalkrankenhaus mit Strom und hat einen Gesamtwert von über 40 000 Euro. Darauf und auf die ungewöhnliche Dimension hat Jochen Hövekenmeier, Pressereferent der DAHW, hingewiesen. „Das ist schon eine außergewöhnliche Spende“, sagte er.
160 Module
Auf 625 Quadratmetern stehen 160 Solarmodule des Unternehmens Wengel & Dettelbacher mit Standort am Dreistock im Gewerbegebiet Schwarzacher Straße West in Kitzingen. In zwölf Akkus wird der Strom für die Nacht gespeichert. Damit hat das Hospital in Tzevié zu jeder Zeit Strom, viele Bereiche können erstmals auch nach Sonnenuntergang arbeiten, so der Pressesprecher.
Franz Wiedemann ist Repräsentant der DAHW in Togo und freut sich über den Fortschritt: „Wir waren bislang zwar an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, jedoch war dies durchschnittlich 20 Stunden pro Tag abgeschaltet.“ Da kam das Angebot des Kitzinger Unternehmens zur rechten Zeit. Ohne das Engagement der Familien Wengel und Dettelbacher sowie aller Mitarbeiter im Unternehmen wäre dies nicht möglich, so der Pressesprecher.
Günter Wengel, Geschäftsführer von Wengel & Dettelbacher, spendet bereits seit vielen Jahren für die Arbeit der DAHW. Als er nach einem geplatzten Auftrag die vielen Solarmodule in seinem Lager gesehen hat, ist er auf die Idee gekommen, damit doch ein DAHW-Hilfsprojekt zu versorgen. Er hat diese und weitere Module, die nicht benötigt wurden, in einem Überseecontainer gelagert.
Neuland betreten
Fast drei Jahre lang wurde gesammelt, geplant, gearbeitet und immer wieder improvisiert. Dabei hat der Chef von fast 40 Mitarbeitern Neuland betreten. Normalerweise sind die Anlagen des Unternehmens darauf ausgerichtet, an ein öffentliches Netz angeschlossen zu werden. In Togo war dies nicht möglich. Also musste viel geändert und neue Teile installiert werden.
„Wir haben lange getüftelt, bis das alles geklappt hat“, sagte Wengel. Am Ende war die Speichermöglichkeit dann so groß, dass auch in der Nacht Notoperationen durchgeführt werden können.
So kam zu dem ursprünglichen Wert der Module von rund 20 000 Euro nochmals die gleiche Summe für die nötige weitere Technik dazu.