Feierlich holten die Iphöfer die letzte Fuhre als symbolischen Abschluss der heurigen Weinlese ein. Als die Weingüter mit ihren Schleppern und Wagen, angeführt vom Spielmannszug der Feuerwehr, auf dem Marktplatz einbogen, war der Marktplatz proppenvoll. Tausende Menschen verfolgten bei schönem Spätsommerwetter die Veranstaltung und ließen sich von den Winzern Weine und Bremser einschenken. Die Winzer gaben sich spendabel und füllten gratis die vielen Gläser der Gäste. Iphofens Weinprinzessin Valentina Dohnal hatte ein Heimspiel und weitere Hoheiten säumten den Umzug. Bürgermeister Dieter Lenzer sprach die Dankbarkeit für einen guten Weinjahrgang an, der nach einem Hitzesommer jetzt in den Kellern liegt. Der katholische Pfarradministrator Adam Was und die evangelische Pfarrerin aus Rödelsee, Raffaela Meiser, segneten die Winzer und dankten Gott für die Früchte der Erde in den Weinbergen. "Die Letzte Fuhre ist bei uns auch ein politisches und gesellschaftliches Ausrufezeichen", sagte Dieter Lenzer. Denn im Jahr 2000 hatte die Ortsgemeinschaft mit einem Schulterschluss eine Demonstration von Rechtsradikalen in Iphofen verhindert. "In Iphofen ist kein Platz für Ausgrenzung, Hass und Gewalt. In Iphofen ist aber ganz viel Platz für Vielfalt, Toleranz und Lebensfreude", erklärte das Stadtoberhaupt. Er würdigte das Engagement aller Beteiligten der Großveranstaltung, bei der sich die Iphöfer von ihrer schönen Seite zeigten.
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