Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

KITZINGEN: Über 100 Musiker ließen Klassik rocken

KITZINGEN

Über 100 Musiker ließen Klassik rocken

    • |
    • |

    „Ambitioniert“ kennzeichnet das, was Carl Friedrich Meyer, Kantor des evangelischen Stadtkirche Kitzingen am Sonntag in der Kitzinger Sickergrundhalle im Rahmen des „Klassik rockt!“-Konzerts aufgezogen hatte, allemal. Dass es auch „gelungen“ ist, das bewies der Applaus von fast 800 Zuschauern, die einen zweieinhalbstündigen Konzertabend auf höchstem Niveau erlebt haben, den es in dieser Form in Kitzingen noch nie gegeben hatte.

     Kitzingens Oberbürgermeister Siegfried Müller sprach am Ende des Konzertabends wohl den meisten Zuhörern aus der Seele: „Mit diesem Konzert hat der Stadtmarketingverein Kitzingen sich und den Menschen zu seinem zehnten Geburtstag ein riesiges Geschenk gemacht.“ Denn die Mischung aus „Hits“ der klassischen Musik, wie Händels „Halleluja“ oder Carl Orffs „Fortuna Imperatrix Mundi“ aus der „Carmina Burana“ mit Rock-Songs von Bon Jovi oder Peter Gabriel im sinfonischen Gewand traf an diesem Abend voll ins Schwarze.

    Zu den Interpretationen von bekannten Rock-Stücken, die vom extra für diesen Abend gegründeten Kitzinger Sinfonieorchester, der Paul Eber-Kantorei, den Jugendchören der evangelischen Stadtkirche und aus Mainstockheim und der Band „Classics on the rocks“ interpretiert worden waren, gesellten sich noch kleine Höhepunkte am Rande. So beispielsweise die Einlagen der Kitzinger A cappella-Band „Soundchexx“, angeführt vom Stadtmarketingvereins-Geschäftsführer Thomas Most, die nur mit Stimmen zu überzeugen wussten, oder der Beitrag von Peter Lorenz, der gemeinsam mit einer Opernsängerin und einer kleinen Band eine Ballade der Schweizer Band „Gotthard“ darbot. Aber auch eine Abordnung der Kitzinger Ballettschule bot viel Futter fürs Auge, als die jungen Damen zu einem Medley aus James-Bond-Filmmelodien ihren Tanz aufs Parkett brachten.

    Und dann war da ja noch Dominik Büchele, der Gaststar des Abends. Der 19-Jährige kam im vergangenen Jahr zu Berühmtheit, als er bei „Deutschland sucht den Superstar“ den vierten Platz belegte. Dass der Südbadener keine Eintagsfliege ist, bewies der sympathisch wirkende junge Mann nicht nur am Mikrofon, beispielsweise bei einfühlsamen Interpretationen von Phil Collins' „Against all odds“, sondern auch neben der Bühne. Denn der Frauenschwarm hatte jede Menge Teenager angelockt, die vor und nach dem Konzert Autogramme haben wollten, die der Sänger bereitwillig gab und sich auch gerne mit den meist jungen Damen fotografieren ließ.

    Kurzweiliger Abend

    Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Stilen und die abwechslungsreiche Besetzung auf der Bühne verlief der Abend sehr kurzweilig. Die Fäden zusammen hielt Kantor Meyer, der sich für diesen Anlass ganz stilecht gekleidet hatte: Unten eine Lederhose, oben ein AC/DC-T-Shirt, was die rockige Seite symbolisieren sollte. Den Taktstock schwang er aber im klassischen Frack.

    Zwei Tage lang wurde in der Sickergrundhalle gemeinsam geprobt, was die einzelnen Formationen monatelang zuvor einzeln einstudiert hatten. Wie es zusammen klingt, und ob das Ergebnis auch hörenswert ist, das wusste niemand im Vorfeld. Umso erleichterter dann sowohl Musiker als auch Dirigent, als beispielsweise „Hold the line“ von Toto oder „Knocking on Heavens door“ von Bob Dylan in der Fassung für Band, Chöre und Orchester so druckvoll wie einfühlsam zugleich aus den Boxen kamen. Bei „Angels“ von Robbie Williams kamen zur Zugabe noch einmal sämtliche Musiker auf die Bühne und setzten einen gewaltigen Schlusspunkt. So blieb nur noch eine Frage offen: Experiment gelungen – wann gibt's eine Wiederauflage?

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden