Zur letzten Sitzung des Jahres des Wiesentheider Gemeinderates wurde ein neues Mitglied des Gremiums von Bürgermeister Klaus Köhler vereidigt. Neu am Ratstisch ist nun Klaus Schraut, der als Nachfolger auf der Liste der Christlichen Wählergemeinschaft (CWG) für Wolfgang Stöcker nachrückt. Stöcker schied zuletzt auf eigenen Wunsch aus.

In den Besetzungen der Ausschüsse ergaben sich dadurch kleinere Veränderungen. So wird nun Bürgermeister Köhler den Vorsitz im Kultur-, Sport- und Sozialausschuss selbst übernehmen, den zuvor Wolfgang Stöcker inne hatte. Schraut wird nun als Mitglied in der Gemeinschaftsversammlung der VG und im Schulverband sein.
In der recht umfangreichen Sitzung wurde über die Sanierung eines Regenrückhaltebeckens an der Kläranlage informiert und entschieden. Dafür werden nach Berechnung des zuständigen Planungsbüros Röschert aus Würzburg 631.000 Euro fällig, um einige Schäden an dem über 30 Jahre alten Betonbauwerk zu beheben.
Dieser Betrag ist laut Ingenieur Max Wunderle nicht in den Kosten für die vorgesehene Sanierung der gesamten Abwasseranlage enthalten. Hierfür waren im Sommer rund 4,8 Millionen Euro kalkuliert worden, um vor allem die 30 Jahre alte Technik der Anlage zu erneuern.
Ablaufschacht stark beschädigt
Der Fachmann ging in der Sitzung auf die Situation des Beckens ein, das sich zwischen der Kläranlage und dem Wertstoffhof befindet. Das Becken sei "abweichend von den Bestandsunterlagen und der damaligen Genehmigung" gebaut worden, hieß es. Um die Vorgaben einzuhalten, müsse es ertüchtigt werden. Verschiedene Stellen, wie etwa der Ablaufschacht, seien stark beschädigt, der daran angeschlossene Kanal passe nicht, so Wunderle.
Der Gemeinderat stimmte der vorgeschlagenen Erneuerung des Überlaufbeckens zu. In dem Zusammenhang wird das dort aufgestellte Zelt, das zur Lagerung besteht, mit erneuert. Der Markt will das Vorhaben nun möglichst ausschreiben, um im März mit den Arbeiten zu beginnen.
15.000 Euro als Ablöse kaum zumutbar
Länger debattiert wurde in der Sitzung über einen Bauantrag zur Aufstellung von drei Wohncontainern in Geesdorf, die ein dort ansässiger Spargelhof zur Unterbringung von Saisonarbeitskräften errichten will. Die rund 18 Quadratmeter großen Container sind auf dem Betriebsgelände zulässig, Diskussionen gab es jedoch wegen der laut Vorgaben des Marktes notwendigen sechs Auto-Stellplätze. Im Falle einer finanziellen Ablöse wären für den Bauherren 15.000 Euro fällig. Das erachteten die Räte als kaum zumutbar.
Das Gremium hatte keine Einwände gegen die Container, deren Notwendigkeit der Bauherr darlegte. Eine mögliche Lösung zu den Stellplätzen wurde aufgezeigt, diese müsse der Bauherr mit dem Landratsamt besprechen, das für die Genehmigung zuständig sei.
In der Ratssitzung stellte der zuständige Revierförster Samuel Thumm außerdem den Forstbetriebsplan für den Wiesentheider Gemeindewald vor. Er berichtete, dass die Kommune derzeit 30 Zäune aufgestellt hat, in denen junge Kulturen wachsen. Zur Kontrolle der Zäune habe man eigens eine Kraft auf geringfügiger Basis eingestellt.
Holzdiebstähle nur in Einzelfällen
Dieses Jahr sei der Holzeinschlag mit 1750 Festmeter sehr hoch gewesen, weil man aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht an einigen Stellen ran musste. Der Forstmann kalkulierte beim Wald insgesamt mit einem Gewinn von 7186 Euro. Im nächsten Jahr will er den Einschlag auf rund 735 Festmeter reduzieren. Das Ratsgremium stimmte dem Plan zu.
Auf die Frage nach Holzdiebstählen antwortete Thumm, dass es seiner Einschätzung nach zuletzt keine größeren gegeben habe. Er sprach lediglich von Einzelfällen.