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KITZINGEN: Übernahme: "Sechser im Lotto" für Fehrer

KITZINGEN

Übernahme: "Sechser im Lotto" für Fehrer

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    Nach Verkauf weiter auf Wachstumskurs: Der Kitzinger Automobilzulieferer Fehrer
    Nach Verkauf weiter auf Wachstumskurs: Der Kitzinger Automobilzulieferer Fehrer Foto: Foto: Harald Meyer

    Besitzerwechsel beim Kitzinger Automobilzulieferer Fehrer: Die Firmengruppe mit ihren rund 4000 Beschäftigten wird von der AUNDE-Gruppe mit Hauptsitz in Mönchengladbach übernommen, die künftig Alleingesellschafterin ist. Bei einer Betriebsversammlung am Freitag erfuhren die Fehrer-Beschäftigten vom Verkauf. Das wichtigste für sie, was sich auch im Pressetext wiederfindet: „Ein Stellenabbau ist nicht geplant.“

    Die AUNDE-Gruppe, die laut Pressemitteilung zu den weltweit 100 führenden Systemlieferanten für die Automobil-Industrie gehört, übernimmt sämtliche Standorte inklusive aller Mitarbeiter von Fehrer weltweit. Die Übernahme solle nach Vorliegen der notwendigen kartellrechtlichen Genehmigungen voraussichtlich im September vollzogen werden.

    Mit dem Verkauf des Kitzinger Unternehmens an die ebenfalls in Familienbesitz stehende Mönchengladbacher Gruppe sieht sich Fehrer doppelt gestärkt. Zum einen habe die vor etwa zwei Jahren begonnene Restrukturierung das Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur gebracht und zum anderen sei die finanzielle Gesundung nun abgeschlossen..

    „Mit der AUNDE-Gruppe haben wir einen neuen strategischen Gesellschafter, der hervorragend zu Fehrer passt“, sagte Tom Graf, Vorsitzender der Fehrer-Geschäftsführung, nach Unterzeichnung der Verträge am Freitag. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Mönchengladbach, das laut Eigendarstellung „einer der weltweit führenden Premiumhersteller von Automobiltextil, Fahrzeugsitzen und technischen Federn ist, sei „von Anfang an unser Wunschpartner“ gewesen, so Graf.

    Im Verbund mit dem neuen Gesellschafter sei Fehrer jetzt auch „finanziell langfristig und nachhaltig wieder gesund und vor allem auch in der Lage, seinen Wachstumskurs fortzusetzen, der für die weitere strategische Unternehmensentwicklung notwendig ist“, betonte Graf.

    Starker Optimismus prägt auch die Bewertung des IG-Metall Bevollmächtigten Walther Mann. Die Übernahme sei für Fehrer „so was wie ein Sechser im Lotto“. Der neue Gesellschafter verfüge „über ein gut funktionierendes Unternehmen“, in das die Fehrer-Gruppe gut hineinpasse.

    Große Erleichterung auch bei Fehrer-Betriebsratschef Holger Lenz. Mit der Betriebs-Philosophie, die AUNDE-Geschäftsführer Rolf Königs skizziert habe „werden die Menschen im Haus Fehrer wieder an die Zukunft glauben.“

    „Als ideale Ergänzung zu unserem Portfolio“, bezeichnete Königs den kauf des Kitzinger Automobilzulieferers. Mit der Übernahme werde die erweiterte Gruppe ihre führende Position im Markt weiter ausbauen. „Für Fehrer ergeben sich dabei in unserem weltweit aufgestellten Unternehmensverbund ganz neue Entwicklungschancen“, so Königs.

    Durch den Verkauf wird der Umbau der Fehrer Gruppe endgültig abgeschlossen. Das Unternehmen hatte ab 2012 unter Leitung der Geschäftsführer Tom Graf und Gerhard Ruf umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt. Die führten mit zu einer Kehrtwende in dem länger angeschlagenen Unternehmen: Ab 2013 stieg der Umsatz kräftig, das Unternehmen rückte von gut 200 geplanten Entlassungen ab. Für 2014 peilt das Unternehmen einen Umsatz von 480 Millionen Euro an.

    Ein weiter stabilisierendes Extra bringt die Übernahme. Sie ermögliche Fehrer, seine Finanzen umfassend neu zu ordnen und das Eigenkapital wieder aufzufüllen: „Fehrer ist damit schuldenfrei“, heißt es in der Pressemitteilung. Auch die bisherigen Eigentümer unter der Führung des Senior-Gesellschafters Peter Fehrer hätten im Interesse des Unternehmens dem Verkauf zugestimmt. Die Kunden von Fehrer, die den Restrukturierungs- und Verkaufsprozess von Anfang an unterstützt und konstruktiv begleitet hätten, begrüßten die Übernahme ausdrücklich.

    Die AUNDE-Gruppe ist ebenso wie Fehrer (elf Standorte in Deutschland, Tschechien, Ungarn, USA und Indien) international aufgestellt. Das Unternehmen verfügt in 26 Ländern über 87 Produktionsstätten mit rund 14 000 Mitarbeitern.

    Interessant am Rande – nicht nur – für Sportinteressierte: Rolf Königs ist Präsident des niederrheinischen Traditionsclubs Borussia Mönchengladbach und hat die „Fohlen“ aus den tiefroten Zahlen geführt.

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