Wenig später klingelte bei Werner Walter das Telefon. Der Mann ist Leiter des „Centralen Erforschungsnetzes außergewöhnlicher Himmelsphänomene“ (Cenap) und betreut in dieser Eigenschaft eine Ufo-Hotline. Im Moment muss der Mannheimer ziemlich oft ans Telefon. Allerdings weniger wegen einer Ufo-Invasion. Vielmehr macht ihm ein neuer Party-Gag zu schaffen.
Weshalb sich Werner Walter am Montag veranlasst sah, eine Pressemeldung herauszugeben: „Ufomeldungen in Unterfranken: Entwarnung.“ Denn was in Kitzingen und Sommerach am Himmel leuchtete, war nichts anderes als ein Reispapier-Ballon. Die von innen heraus leuchtenden Himmelslaternen stammen ursprünglich aus Asien und dienen dort einem ernsthaften Brauch: Mit den orangefarbenen Miniheißluftballons sollen die Seelen der Verstorbenen in den Himmel aufsteigen.
In Deutschland bieten findige Geschäftsleute die Ballons inzwischen als Party-Gag an, und wie es aussieht, finden sie reißenden Absatz. „Seit Pfingsten wird mir eine Ufo-Invasion nach der anderen aus ganz Deutschland gemeldet.“ Werner Walter kann der neuen Belustigung wenig abgewinnen. Und er weiß, was ihn und sein Telefon in den kommenden Sommer-Wochen erwartet: „Der Spuk geht jetzt erst richtig los!“