Seit einem halben Jahr hat das Coronavirus viele Länder und Menschen weltweit in Beschlag genommen und für wirtschaftliche Einbrüche und gesellschaftliche Einschnitte gesorgt. Besonders die Reisebranche hat mächtig gelitten und viele Fernreisen mussten storniert oder abgesagt werden. Wie sehr haben die Urlaubspläne der Menschen darunter gelitten?

Kurt Zink (66, Altenschönbach): Ich bin mehr der Campingplatz-Urlauber, doch wegen der Corona-Pandemie habe ich keine großen Pläne geschmiedet. Als Rentner habe ich ja das ganze Jahr Urlaub und bin nicht auf die Sommerferien festgelegt. Eventuell werde ich im Herbst vielleicht noch einen Wanderurlaub unternehmen.

Erika Gaubitz (70, Mainbernheim): Eigentlich hatten mein Mann und ich heuer noch eine Kreuzfahrt im Sinn, was aber wegen der Reisebeschränkungen buchstäblich ins Wasser gefallen ist. Wir waren schon Mitte Juni in Kroatien, da war dort die Welt noch in Ordnung und die Strände noch nicht so überfüllt wie jetzt. Wir sind letzte Woche mit dem Fahrrad am Rothsee und Brombachsee unterwegs gewesen und werden wohl später noch mal in Bad Füssing ausspannen.

Daniela und Kurt Hinteregger (Bad Homburg): Wir sind meistens mal für eine Woche unterwegs, derzeit radeln wir durch das fränkische Land. Wir haben uns das malerische Bamberg angeschaut und sind jetzt dem Mainradweg bis hierher nach Kitzingen geradelt. Diese Form von Urlaub ist entspannend, gesund und man kann viel Interessantes entdecken.

Hagen Brass (48, Ostseebad Dierhagen): Ich hatte heuer keinen konkreten Urlaubsplan, weil ich als selbstständiger Handwerker eher kurzfristig mal ausspanne. Ich hatte zuerst eine Radtour in meiner Heimat Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen, wegen Regenwetter aber wieder abgebrochen. Jetzt habe ich eine Firma in Schwarzach besucht und radle wegen des guten Wetters hier in Franken. Auf meiner Rückreise werde ich nochmals in Frankfurt/Oder Station machen. Ich bin der Meinung, es ist doch schön hier in Deutschland.

Birgit Schwichtenberg (52, Wiesentheid): Ich wollte im Frühjahr nach Meran fahren, was wegen Corona nicht möglich war, jetzt geht es zeitlich verschoben zum Bergwandern nach Südtirol. Dort genieße ich die gute Luft und die Aussicht in den Bergen und freue mich schon jetzt, gute Freunde wieder zu treffen. Ich habe keine Angst vor Corona, halte aber Abstand und erwarte das Einhalten der Sicherheitsvorgaben auch von anderen. In Südtirol werde ich demnächst zur Sicherheit keine Bergbahnen benutzen, sondern unsere Ziele mit dem Auto anfahren. Ich hoffe, dass die Beschränkungen zunehmend gelockert werden, weitere Verschärfungen würden Geschäftsleute und die Gastronomie kaum verkraften. Eine Normalisierung wäre besonders für ältere Menschen gut, denen als Folge der Krise die persönlichen Kontakte weitgehend verloren gingen.