Die Geduld von Gegnern und Befürwortern der Umgehung Volkach-Gaibach wird noch etwas strapaziert: Das Innenministerium hat kurzfristig den Termin für den runden Tisch – geplant war der 4. Juli – auf den 13. Juli verlegt. Dabei lädt Innenstaatssekretär Gerhard Eck nicht nach München, sondern präsentiert die Mitfinanzierungs-Vorstellungen des Freistaats in Kitzingen.
Der Termin-Rückzieher hängt offenbar mit dem Hauptknackpunkt des Projekts zusammen, dem Geld: „Wir wollten noch bessere Grundlagen“, sagte am Montag CSU-Landtagsabgeordneter Otto Hünnerkopf mit Blick auf die Finanzierung. Da geht es nach bisheriger Schätzung um 18,4 Millionen Euro – wobei in der Summe weder der Lärmschutz drin ist, noch diverse Kreisel an der Volkacher Teilumgehung, die die zu erwartende Blechlawine kanalisieren würden.
Wie teuer das werden könnte, kam zuletzt in den Zahlen der Bürgerinitiative Lebensqualität Volkach-Ost rüber: Runde 1,2 Millionen Euro für vier Kreisel und 3,4 Millionen für fast zwei Kilometer Lärmschutz stehen in dem Rechenmodell, das die Initiative am Freitag präsentierte. Volkacher Eigenanteil im besten Fall; gut 900 000 Euro – wenn der Freistaat 80 Prozent übernimmt – an Extrakosten.
Vermutlich nicht haltbar sind auch die Zahlen aus dem Innenministerium zum Anteil des Landkreises, der über die Einbeziehung eines Stücks Kreisstraße in die Umgehung die Finanzlast für Volkach etwas erleichtern könnte. Weil das Ministerium die Baukosten doppelt so hoch angibt wie das Landratsamt kalkuliert, gibt's hier erhebliche Zweifel – und Klärungsbedarf. Denn wenn das Landratsamt Recht hat, wird die Volkacher Umgehungsrechnung noch mal rund 300 000 Euro teurer.
Und weil die Stadt schon – ohne die drohenden Extrakosten – mit vermutlich rund drei Millionen Euro die Entlastungsstraße mit finanzieren müsste, treffen sich Staatssekretär Eck, Landrätin Tamara Bischof und Bürgermeister Peter Kornell am 13. Juli beim runden Tisch. Wobei für Hünnerkopf eines klar ist: „Das Ganze geht nur vorwärts, wenn die Stadt da mitmacht.“