Diese Wanderung erschloss uns einen Teil der Geschichte des Ochsenfurter Gaus. Er ist geprägt durch die Herrschaft von zwei niederadeligen Familien, die der "Geyer" und die der "Zobel".Die Fahrt nach Giebelstadt, unserem Startpunkt führte über Marktbreit und Ochsenfurt. Am Zobelschen Schloss begannen wir unsere Wanderung Richtung Sulzdorf, vorbei an der Ruine des Geyerschlosses, wo die Geyer Festspiele stattfinden. Der Weg bis Sulzdorf verläuft durch die offene Flur. Bemerkenswert sind die für uns ungewöhnlich großen Felder mit den besten Böden. Von Sulzdorf aus wendeten wir uns Richtung Osten nach Ingolstadt. Auf halben Weg liegt die Kautzenmühle, die schon seit langem nicht mehr in Betrieb ist. Hier fand die letzte Schlacht im Bauernkrieg stattfand. Von einem Wasserschloss, welches hier einmal stand ist nichts mehr zu sehen. Weiter ging es nach Ingolstadt .Auch hier gab es einmal ein Wasserschloss der "Geyer von Ingolstadt". Die Dorfkirche ist der letzte Kirchenbau der von Balthasar Neumann, geplant wurde. Über die offene Flur wanderten wir weiter nach Giebelstadt. Im Gasthof Lutz hatten wir reserviert. Nach dem Mittagessen war es dann nur noch ein Katzensprung zu unseren Autos.
Giebelstadt: Im 13. und 14. Jahrhundert hatten die Ministerialengeschlechter Geyer und Zobel dort Grundbesitz und Lehen und übten im Dorf gemeinsam Herrschaftsrechte aus. Von dieser Zeit zeugen noch die Ruine des Geyerschlosses und das Zobelschloss. Das Friesenhäuser Schloss wurde 1687 von Hans Heinrich Zobel von Giebelstadt zu Friesenhausen begonnen. es dient jetzt als Rathaus. Später teilten sich das seit 1792 preußische Fürstentum Ansbach und die Freiherren von Zobel die Herrschaft. Am 1. Juli 1972 kam der Markt zum Landkreis Würzburg. Mindestens seit dem 18. Jahrhundert waren jüdische Familien im Ort ansässig. Im Jahr 1799 entstand eine Synagoge, die beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern verwüstet und 1944 abgerissen wurde. Im Jahr 1935 wurde der Fliegerhorst Giebelstadt von der Luftwaffe erbaut und am 17. September 1936 mit einer Truppenparade eröffnet. Die ersten stationierten Flugzeuge waren Bomber, des Typs Heinkel HE 111
Von: Horst Hoffmann (Wanderwart, Steigerwaldklub Castell)
