Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

KITZINGEN: Verletzte mit Leiterhebel gerettet: THW übte bei Nacht

KITZINGEN

Verletzte mit Leiterhebel gerettet: THW übte bei Nacht

    • |
    • |
    Die Atemschutzgeräteträger rüsten sich für den Einsatz bei der Nachtübung des Technischen Hilfswerks im Kitzinger Inno-Park.
    Die Atemschutzgeräteträger rüsten sich für den Einsatz bei der Nachtübung des Technischen Hilfswerks im Kitzinger Inno-Park. Foto: Fotos: Hartmut Hess

    „Wir sind dankbar, dass wir solche Übungsobjekte wie hier im Inno-Park bekommen“, sagte Stefan Müller, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) Kitzingen. Bei der Nachtübung am Freitag waren die Verantwortlichen um Ausbilder Massimo Carlone hinterher auch aus fachlicher Sicht voll zufrieden, denn die Übungsziele wurden allesamt erreicht.

    In einem leer stehenden Gebäude der ehemaligen Larson-Kaserne war es laut dem vom Carlone ausgearbeiteten Szenario zu einer Verpuffung gekommen, zum Austritt gasförmiger Substanzen. Sieben Personen, verteilt auf mehrere Stockwerke, wurden in dem Gebäude vermisst.

    25 Kitzinger THW-Einsatzkräfte rückten mit Zugführer Michael Hack als Einsatzleiter an, unterstützt von sieben Kollegen aus Ochsenfurt mit deren Zugführer Christoph Lindner. In der Dunkelheit widmeten sich die THW-Kräfte mehreren Aufgaben gleichzeitig. Eine der ersten Tätigkeiten war die Ausleuchtung des Einsatzorts mit Strahlern und den blendfreien Großleuchten „Powermoon“.

    Die größten Leuchtkörper des Kitzinger Ortsverbandes haben eine derartige Leuchtkraft, dass mit ihnen Flächen von mehreren Fußballfeldern ausgeleuchtet werden können.

    Die Führungskräfte sondierten die Lage, während sich die Träger des Schweren Atemschutzes für den Erstangriff rüsteten. Später beim Eindringen ins Gebäude war ein Mann eigens dafür zuständig, zu überwachen, wie viele Atemschutzgeräteträger und wie lange schon im Übungsobjekt waren.

    Denn nicht erst seit dem BASF-Betriebsunfall vor wenigen Tagen in Ludwigshafen gilt für Einsatzkräfte: Eigenschutz geht vor dem Schutz anderer. Massimo Carlone hatte sich als weitere Erschwernis der Übung ausgedacht, dass es zu einem Notfall mit einem Atemschutzgeräteträgers kommt. Auch in dieser extrem belastenden Situation reagierten dessen Kollegen überlegt und richtig.

    Trotz der Rauchentwicklung retteten die THW-Kräfte die „Verletzten“ aus ihrer Jugendgruppe rasch und brachten sie zur Sammelstelle. „Die Grundkenntnisse in Leine, Stiche und Bunde sind im THW unverzichtbar“, kommentierte Stefan Müller die Menschenrettung aus Etagen, die durch die Rauchentwicklung ziemlich abgeschnitten waren.

    Flugs banden die THW-Retter Leiterteile zusammen und kamen damit an obere Etagen heran. Von oben und unten sowie von beiden Seiten lenkten die Kräfte die Leiter in die richtige Richtung. An der Leiter befestigten die Frauen und Männer in blau eine Schleiftrage, mit der die „Verletzten“ sicher aus dem Gefahrenbereich gehievt wurden.

    „Es hat alles gut geklappt“, befand Stefan Müller und die Truppe habe das Erlernte gut in die Tat umgesetzt. Das Kitzinger THW absolviert pro Jahr drei bis vier Übungen, davon die eine Nachtübung vom Freitag. Damit hat die Truppe des Kitzinger Ortsbeauftragten Alexander Fischer für 2016 ihr Pensum erledigt und kann neue Aufgaben angehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden