Es gibt in unserem Land Heerscharen von ehrenamtlich engagierten Bürgern, die einen Teil ihrer Freizeit für das Gemeinwesen opfern. Mit einer besonderen Qualität des bürgerschaftlichen Engagements beeindrucken die Aktiven der Dettelbacher Rettungshundestaffel der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Sie leisten jährlich 3000 Stunden in Training und Einsätzen, müssen sich selbst finanzieren, zum Beispiel aus der eigenen Tasche ihre Ausrüstung bezahlen, haben keine Räume und ihre Einsatzfahrzeuge sind ihre Privatautos.

Da sie gleich mit mehreren Man-Trailern (Personen-Spürhunden) oder Flächensuchhunden arbeiten, haben sich Gabi und Jan Marquardt einen Kleinbus angeschafft, der voll bepackt ist mit Hundeboxen und Ausrüstung. Die beiden waren einst in der DLRG-Rettungshundestaffel in Gerbrunn, die sie als erste ihrer Art in Bayern gegründet hatten, engagiert. 2011 waren sich nach Dettelbach umgezogen, und mit Gleichgesinnten hoben sie im September vergangenen Jahres die Dettelbacher Staffel aus der Taufe.
Kosten von 1000 Euro für die Ausrüstung
Die Staffel ist ein eingetragener Verein, der 22 Mitglieder, darunter zehn Aktive mit elf Rettungshunden, hat. Allerdings sind sie ein fahrendes Volk, da der junge Verein kein Domizil und auch kein Übungsgelände hat. Nebenher kümmern sich die DLRGler um die Absicherung von Veranstaltungen und die Ausbildung von Rettungsschwimmern. Die Staffel finanziert sich selbst aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.
Die Aktiven müssen einiges an Geld für die Haltung ihrer Hunde aufbringen, ihre Benzinkosten und Versicherungskosten selbst tragen. "Die Ausrüstung für einen Retter kommt auf rund 1000 Euro", rechnet Jan Marquardt hoch; dafür bekommen sie bei Einsätzen nur einen "Gotteslohn". Die Hundeführer brauchen für den Fall der Fälle eine Privathaftpflichtversicherung, die zu ihren persönlichen Aufwendungen hinzukommt.
Wie engagiert die Dettelbacher DLRG-Aktiven sind, bezeugen ihre rund 90 Trainingstermine in Theorie und Praxis pro Jahr sowie heuer schon eine zweistellige Anzahl an Einsätzen zur Menschenrettung. Sie rücken mit ihren Personenspürhunden oder Flächensuchhunden aus, um Vermisste aufzuspüren. "Ein Hund braucht zwei bis drei Jahre, bis er einsatzfähig ausgebildet ist –und wir Menschen noch länger", verrät die mit 24 Jahren jüngste Hundeführerin Chiara Greubel.
Als Ausbilder fungieren die erfahrenen und dafür qualifizierten Vorsitzender Jan Marquardt, Gabi Marquardt und der stellvertretende Vorsitzende Mario Plener. Die Retter beginnen meist schon im Welpenalter, ihre Vierbeiner spielerisch an ihre Aufgaben heranzuführen. Die Einsatzhunde haben ein unterschiedliches Alter und die Seniorin unter den Hunden ist mit 13 Jahren der Border-Collie "Samira". Die Hündin an der Leine von Gabi Marquardt findet höchst zuverlässig Personen.
Wenn die Hundeführer zu Einsätzen alarmiert werden, ist das Einsatzgebiet meistens im Landkreis Kitzingen, aber sie fahren auch weiter, wenn sie gebraucht werden. "Wir suchen immer wieder Leute, die zur Übung Opfer mimen. Noch wichtiger sind für uns Gebäude oder Areale, in denen wir üben dürfen", sagt Mario Plener. Die Dettelbacher fahren zum Üben auch nach Gramschatz, weil sie froh sind, dass der dortige Jäger Erhard Weberbauer sie zum Trainieren in den Wald lässt. "Wir wären dankbar, wenn uns auch hiesige Jäger für eine kurze Zeit in den Wald lassen, denn nur so können wir Einsätze simulieren und die Hunde für Suchen fit machen", gibt Gabi Marquardt zu bedenken.
365 Tage im Jahr in Bereitschaft
"Wir arbeiten gerne mit unseren Hunden und sind 365 Tage im Jahr 24 Stunden einsatzbereit", betont Jan Marqaurdt. Wenn der Alarm kommt, rücken die Dettelbacher aus und sind als Duos unterwegs, denn zu jedem Hundeführer gehört ein Helfer,der dem Führer und seinem Suchhund den Rücken freihält.
Zur Unterstützung und Sicherheit hat jeder Hund ein GPS-Halsband und auch sein Führer kann für sich auf die GPS-Technik setzen. Doch das kardinale Suchmittel ist und bleibt die Spürnase des Hundes
Wer die Arbeit der Dettelbacher DLRG-Rettungshundestaffel als Aktiver oder Fördermitglied unterstützen oder sich ausbilden lassen will, kann sich unter dieser E-Mail-Adresse an die Staffel wenden: info@rettungshunde-dettelbach.de
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