„Seit vielen Jahren träumen viele Winzer und die Gemeinde Rödelsee den Traum von einer dauerhaft eingerichteten Touristinformation und zudem noch von einer hochwertigen Vinothek“, erzählte Bürgermeister Burkhard Klein. Aus Vinothek und Information wurde erst der vom Bürgermeister geschaffene Arbeitstitel „Vinfothek“, der nun als Name geblieben ist. Auch bei der Internetadresse www.vinfothek-roedelsee.de, obwohl sich jemand aus Rödelsee die Domain gleich gesichert hatte. „Schloss Crailsheim“ darf ebenfalls als Marke weiterverwendet werden. Das habe die Winzergemeinschaft Franken eG, Vorbesitzer des Schlosses, der Gemeinde erlaubt, freut sich Bürgermeister Klein.
Als erste Gerüchte die Runde gemacht hatte, dass die Winzergemeinschaft Franken eG (GWF) das Schloss Crailsheim veräußern würden, hatte sich Bürgermeister Klein mit der Geschäftsführung in Verbindung gesetzt. „In partnerschaftlichen Gesprächen und Verhandlungen ist es uns gelungen, Eigentümer dieser besonderen Immobilie zu werden“, sagt Klein. Der vormalige Gemeinderat hatte dazu einstimmig die notwendigen Beschlüsse getroffen. Nun hätten aus Träumen endlich Realität für den für die Gemeinde sehr wichtigen Bereich Tourismus und Weinbau werden können, freut sich der Bürgermeister.
Eng will die Gemeinde mit den Vereinen, Organisationen, Veranstaltern, der Gastronomie, dem Dorfladen, den Selbstvermarktern und Winzern zusammenarbeiten. Dank einer Umfrage weiß die Gemeinde, dass es noch viele Ideen gibt, die im Schloss Crailsheim umgesetzt werden können. Neben der Touristinformation und der Vinothek mit allen Rödelseer Weingütern und der GWF soll das Gelände weiterhin zentral für die schon bekannten Veranstaltungen dienen und darüber hinaus ein Treffpunkt für die Rödelseer, Fröhstockheimer und ihre Gäste werden. Zum Beispiel freitags. Da wird die Bevölkerung mithilfe des Drei-Uhr-Läutens zum zweistündigen Dämmerschoppen mit reduzierten Preisen für Einheimische eingeladen.
Eingeladen zur offiziellen Eröffnung war Frankens Weinkönigin Carolin Meyer, die auch im Namen des Fränkischen Weinbauverbands zu dem Projekt gratulierte. Die Vinfothek passe zum Einkaufsverhalten der Gäste, die Weine erst einmal unverbindlich kennenlernen möchten. Die Weinkönigin ist überzeugt, dass die neue Heimat der Weine sehr fruchtbar für die Rödelseer Winzer sein werde. Das bestätigte Bürgermeister-Stellvertreter Bernd Lussert, der schon zweimal Weine verschiedener Winzer seit der Öffnung eingekauft hatte.
Rödelsees Weinprinzessin Damaris Heß freut sich, Gäste nun zur Vinfothek führen zu können. Die Gäste könnten nun die Vielfalt Weine probieren und sich zugleich über Rödelsee informieren.
Vertrag über 30 Jahre
84 Weine sind es laut Klein insgesamt. Laut Vertrag, der 30 Jahre gilt, stellt sie GWF 50 Prozent der Weine, die anderen teilen sich örtlichen Winzer. Für diese begrüßte Jens Vollhals den neuen Anlaufpunkt für Touristen. Schließlich suchten die Leute Informationen und den Wein und natürlich die Gastronomie.
Strahlende Gesichter gab es auch beim Vinfothek-Team. Obwohl man noch nicht bekannt sei, seien schon viele Radfahrer und Gäste dagewesen, erzählt Helga König. „Die Leute zieht es jetzt raus“, weiß Rita Roßmark, da biete die Vinfothek mit ihrer Vielfalt genau das Richtige. Zumal es auch Kaffee und Kuchen und alkoholfreie Getränke gebe, ergänzt Nadja Ruhnau-Warm.
