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Kitzingen: Vom Traum dazuzugehören - Lehrer, Sportler, Zeitungsgründer

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Vom Traum dazuzugehören - Lehrer, Sportler, Zeitungsgründer

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    Die Exkursionsteilnehmer an denkwürdigem Ort in Höchberg: ehemalige Präparandenschule, Stolpersteine und Gedenkstein an die Opfer des Nationalsozialismus.
    Die Exkursionsteilnehmer an denkwürdigem Ort in Höchberg: ehemalige Präparandenschule, Stolpersteine und Gedenkstein an die Opfer des Nationalsozialismus. Foto: Margret Löther

    Wahre historische Schätze der jüdischen Heimatgeschichte konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Exkursion des Fördervereins ehemalige Synagoge Kitzingen in Höchberg und Zell kennenlernen.

    Unter der kompetenten und empathischen Führung von Annette Taigel, Kulturwissenschaftlerin, Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied der Christlich-jüdischen Gesellschaft Würzburg und Buchautorin über "Das jüdische Höchberg", wurden zunächst sichtbare Zeugnisse der dreieinhalb Jahrhunderte bestehenden jüdischen Gemeinde Höchberg besucht: die umgewidmete Synagoge, der jüdische Friedhof und die ehemalige Präparandenschule, später die renovierte Laubhütte in Zell. Die ebenso informativen wie kompakten Dauerausstellungen in ehemaliger Präparandenschule und Laubhütte (jeweils sonntags von 14 - 17 Uhr geöffnet) stellen prägende Persönlichkeiten vor wie Leopold Sonnemann, einen entschiedenen Debattengegner Bismarcks und Gründer der Frankfurter Zeitung, die das Judentum und die jüdische Gelehrsamkeit in Franken prägenden Rabbiner Bär Seligmann Bamberger und Lazarus Ottensoser und Mendel Rosenbaum, den Nagelschmiedemeister und engagierten Kämpfer für die juristische Gleichstellung der Juden im damaligen Königreich Bayern.

    Mit aussagekräftigem historischen Bild- und Textmaterial werden die Erziehung und Bildung der Zöglinge in der Präparandenschule, einer höheren Schule mit Internat, die auch auf die jüdische Lehrerbildungsanstalt in Würzburg vorbereiten sollte, dargestellt, aber auch das Wirken der ortsansässigen jüdischen Gemeindemitglieder in Vereinen wie der Turngemeinde, dem Geflügelzuchtverein und dem Verschönerungsverein.

    Deutlich wurde an diesem Tag: Das Wissen um das bittere Ende der jüdischen Gemeinden und Menschen durch die nationalsozialistische Bewegung verstellt den Blick auf die Leistungen der jüdischen Bevölkerung auf vielen Gebieten zum Wohle der gesamten Gesellschaft und ihr erzwungenermaßen hartnäckiges Ringen um soziale Anerkennung in der Mehrheitsgesellschaft für ein würdiges Leben nach den Grundsätzen ihres Glaubens.

    Von: Margret Löther (1. Vorsitzende Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen)

    Grabmal des Rabbiners Bär Seligmann Bamberger, des berühmten und einflussreichen "Würzburger Rav".
    Grabmal des Rabbiners Bär Seligmann Bamberger, des berühmten und einflussreichen "Würzburger Rav". Foto: Margret Löther
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