Der erste gemeinsame Museumstag in Kitzingen war ein Erfolg. Beteiligt hatten sich mit unterschiedlichen Aktionen das städtische Museum, das Konditoreimuseum, das Deutsche Fastnachtmuseum, das vogelkundliche Museum im Deusterturm und das Druckereimuseum in Sickershausen.
Ein Mord reicht nicht
Mörderisch ging es im Deutschen Fastnachtmuseum zu. Unter dem Motto „Mord im Museum“ trafen sich Krimibegeisterte. Johannes Gerster las aus seiner Krimi-Satire „Bombenstimmung am Rosenmontag“, in der er scharfzüngig die „Meenzer Fasenacht“ porträtiert, wie es in einer Mitteilung aus dem Fastnachtmuseum heißt. Gerster, selbst Ehrengeneralfeldmarschall der Mainzer Ranzengarde, beschreibt als Insider die Attitüden der Karnevalisten und Fastnachter.
Neben Gerster war auch Alexander Pelkim gekommen, der seinen neuen Roman „Mörderische Fastnacht – Tatort Kitzingen“ vorstellte. Die Dunkelheit des Narrentheaters bot eine geeignete Kulisse, die Geschichte lebendig werden zu lassen. Im Fastnachtmuseum freute man sich über rund 70 Besucher.
Rhythm and Blues
Musik erklang im städtischen Museum. In gewisser Weise wurde am Sonntagnachmittag ein Museum entfremdet und in eine Musikbühne verwandelt. Funkige Rhythm and Blues-Musik kam vom Würzburger Quartett Urban light. Dabei mussten sich die rund 80 Besucher erst einmal mit singenden und zupfenden Objekten in Raum 1 zurechtfinden. Am späteren Nachmittag gab es dann auch schöne Momente, die von Besuchern und Musikern geteilt wurden, als das Eis auf beiden Seiten gebrochen war, schreibt Nicolas Lucker, Schlagzeuger bei Urban light und Museologe.
110 Besucher verzeichnete der Deuster-Turm. „Für den Landesbund für Vogelschutz war dies eine gute Werbung – für unsere Arbeit und Sammlung“, ist Leiter Robert Endres überzeugt.
Große Freude auch in Sickershausen im Druckereimuseum von Siegfried Herrmann: „Ich bin am Sonntag von rund 125 Besuchern überrollt worden, wenn man bedenkt, dass die optimale Zahl bei rund zwölf Personen liegt.“ Viele wollen noch einmal mit einer kleinen Gruppe oder mit der Familie kommen. „Ich war acht Stunden auf den Beinen und am Erklären – und um 19 Uhr richtig geschafft“, verrät Herrmann. Ein voller Erfolg also für die Premiere des ersten gemeinsamen Museumstags.