Die Vorauszahlungsbescheide der Gemeinde zur Erneuerung Wasserversorgung belasten die Bürger in Geiselwind derzeit doppelt. Viele sind verärgert über die Höhe der Abschläge und die aus ihrer Sicht mangelhafte Information von Seiten der Kommune. Das zeigte sich beim äußerst gut gesuchten Informationsabend der eigens gegründeten „Interessengemeinschaft Wasserversorgung (IG) Geiselwind“.
Bürger fordern mehr Transparenz
Dabei reichten die Plätze im Nebenzimmer des Gasthaus Krone bei weitem nicht aus. „Wir sind selbst überrascht, dass so viele gekommen sind“, sagte Jürgen Sabah, einer der IG-Sprecher. Unter den rund 80 Bürgern waren auch Bürgermeister Ernst Nickel und Verwaltungsleiter Wilfried Hack.
Von Beginn an wurde bei der Veranstaltung betont, dass es den Betroffenen um mehr Transparenz gehe. Man wisse, dass das Wasserleitungsnetz sehr marode sei und saniert werden müsse, meinte Sabah. Er stellte klar: „Wir sind nicht pauschal dagegen. Wir möchten aufgeklärt werden, wir wollen Informationen.“ So sei den Bürgern nicht klar, warum die Kosten für die Verbesserung der Wasserleitung auf 8,7 Millionen Euro und damit viel höher, als zunächst angenommen, geschätzt wurden.
Hürden für Einsicht in Unterlagen
Warum es nicht möglich sei, dass die Initiative die Unterlagen samt der Kalkulation einsehen könne, stoße auf Unverständnis. Es müsse der Gemeinde daran gelegen sein, dass die Bürger möglichst wenig zahlen, betonte Sabah. Es gelte, eine gerechte Lösung zu finden und an einem Strang zu ziehen. Man sei nicht auf Streit aus, sondern wolle eine Klärung der Situation.
Zu dem „sehr komplexen Thema“ durfte Verwaltungsleiter Wilfried Hack aus Sicht der Kommune einiges erklären. Der Handlungsspielraum der Gemeinde werde verkannt, man sei an Gesetze und Vorgaben gebunden. Hack versuchte, die Grundlage der Berechnungen zu erklären. Eine Einsicht in Unterlagen, wie Kalkulation und Abrechnung könne die Gemeinde nur in abgeschlossene, aber nicht in laufende Projekte gewähren. Wo es möglich sei, werde man die Einsicht zulassen. Die Zusage vom Freistaat über eine Förderung liege vor, so Hack auf Nachfrage.
Initiative findet 30 Mitstreiter
Nach gut eineinhalb Stunden Information und Diskussion bat IG-Mitglied Matthias Böhm die Interessenten an einer Mitarbeit in der Initiative, sich in eine Liste einzutragen. Etwa 30 Bürger sicherten ihre Unterstützung zu.
Das Thema wird in Geiselwind weitere Kreise ziehen. Einige Bürger haben bereits Einspruch gegen die erlassenen Bescheide eingelegt. Am Montag, 21. November, endet die Frist dazu. Am gleichen Abend ist eine Sitzung des Gemeinderats einberaumt, in der der Initiative von der Kommune ein Rederecht von fünf Minuten eingeräumt wird.