Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

Dettelbach: Wassernutzungskonzept für die Stadt

Dettelbach

Wassernutzungskonzept für die Stadt

    • |
    • |
    Die Dettel führt regelmäßig Wasser durch die Stadt in den Main.
    Die Dettel führt regelmäßig Wasser durch die Stadt in den Main. Foto: Gerhard Bauer

    Wasser ist knapp, auch in Dettelbach. An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf beschäftigten sich Studenten unter der Leitung von Hans Kolb mit einem Wassernutzungskonzept für die Stadt, das Luise Jungkunst vorstellte. Den Umgang mit der Ressource Wasser bezeichnete sie wegen der allgemeinen Wasserknappheit durch trockene Sommer, wärmere Winter sowie stärkere und häufigere Wetterextreme als Herausforderung. Die Durchschnittstemperaturen könnten bis 2050 bei kaum verändertem Niederschlag um 1,5 bis 2,1 Grad steigen.

    Zusammen mit ihren Studienkollegen erfasste sie die Wasserläufe, stellte fest, wo Wasser entnommen wird und was aus der Kläranlage kommt. Sie bilanzierte, dass Verdunstung und Grundwasserneubildung gering seien, hingegen gebe es einen erhöhten Oberflächenwasserabfluss. Nutzbar seien Mainwasser, Abwasser und Niederschlagswasser.

    Dettelbach liege jedoch in einer trockenen Region, denn der Niederschlag im Jahresdurchschnitt liege für Deutschland deutlich höher als in der Stadt. Als Maßnahmen ermittelten die Studenten eine gezielte Versickerung, Dach- und Fassadenbegrünungen, Flächenentsiegelungen zugunsten einer wasserdurchlässigen Flächenbefestigung, öffentliche und private Grünanlagen und Bepflanzungen, die für längere Trockenperioden geeignet sind. Verfügbares Wasser solle zudem effizienter genutzt werden und ergänzend die Öffentlichkeit sensibilisiert werden.

    Erweiterung der Kläranlage

    Soweit Nutzpflanzen bewässert werden, sollte über trocken- und hitzeresistente Pflanzungen sowie eine Verlegung der Anbauflächen nachgedacht werden. Zur Optimierung soll Leckagen gesucht und Auskunft über den Pro-Kopf-Verbrauch gegeben werden, eingeschlossen eine Erweiterung der Kläranlage über eine vierte Reinigungsstufe. Fördermöglichkeiten sehen die Studenten für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen, das Förderprogramm zur Entsiegelung der Stadt Kitzingen und das KfW-Umweltprogramm.

    Bürgermeister Matthias Bielek lobte die professionelle Ausarbeitung und Vorstellung des Konzeptes. Bei der Frage nach Mainwasserentnahmen sah Kolb kaum eine Möglichkeit für Genehmigungen, auch wegen des Verschmutzungsgrades. Eva-Maria Weimann sah sich in ihrer Forderung nach einer weiteren Klärstufe bestätigt, warnte aber vor Entnahmen aus fließenden Gewässern, vielmehr solle auf die Ressource Wasser besser aufgepasst werden. Kolb unterstrich, dass eine vierte Reinigungsstufe von den Anforderungen an die Wasserqualität abhänge und bedeute letztlich eine Kostenfrage. Er kündigte als Folge des Klimawandels jedoch weitere Herausforderungen an. Bielek wünschte sich von der Hochschule weitere Unterstützung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden