Es sieht fast aus, wie ein Jet-Ski, ist schnell, wendig und Tag und Nacht einsatzbereit: Das neue Wasserrettungsfahrzeug der Kreiswasserwacht Kitzingen, das am Mittwochabend auf dem Gartenschaugelände offiziell von Landrätin Tamara Bischof an den Kreisvorsitzenden der Wasserwacht, Harald Wanner, übergeben und anschließend kirchlich gesegnet wurde.
Rund 33 000 Euro ist es einschließlich des Transportanhängers teuer und ganz sicher der Stolz der Schnelleinsatzgruppen der Kreiswasserwacht: Das in Sulzfeld stationierte RescueWaterCraft, oder, wie es Landrätin Tamara Bischof kurz übersetzte, Wasserrettungsfahrzeug. Die technischen Daten sind überzeugend: Es ist 3,20 Meter lang, 1,30 Meter breit, 1,16 Meter hoch und 334 Kilogramm schwer, hat 110 PS und kann bis zu 70 Stundenkilometer schnell über's Wasser gleiten. Und das auch in den Nachtstunden. Es kann sechs Stunden ohne Nachtanken operieren und dabei bis zu acht Meter lange Boote aus Gefahrenzonen schleppen.
Ein weiterer Vorteil: Ein Operator reicht als Besatzung aus und der kann auf einem Rettungsschlitten notfalls auch alleine eine Person an Land bringen. Und dabei besteht auch keine Gefahr durch die Schiffsschraube, denn die ist kein Propeller, der außen liegt, sondern ein innen liegender Impeller (ein von einem ringförmigen Gehäuse umschlossener Propeller). Dank des geringen Tiefgangs ist das RescueWaterCraft auch im Flachwasser des Altmains und sogar bei Hochwasser in bewohnten Gebieten einsatzfähig.
Das alles hat die Verantwortlichen von Rotem Kreuz und Wasserwacht schnell davon überzeugt, dass so ein Wasserrettungsfahrzeug die ideale Ergänzung für die Ausrüstung im Landkreis ist, die immerhin mit Volkach, Dettelbach, Kitzingen und Sulzfeld vier Schnelleinsatzgruppen hat. Zu den Kosten in Höhe von rund 33 000 Euro gibt es einen Zuschuss des Landkreises in Höhe von 5000 Euro aus den Mitteln des Katastrophenschutzes. Den Rest finanziert der BRK-Kreisverband aus Eigenmitteln und aus Spenden. Derzeit sind sechs Kräfte der Wasserwacht in der Bedienung des Fahrzeugs ausgebildet, weitere werden folgen. In Bayern ist es erst das dritte RescueWaterCraft, das im Einsatz ist. Es hat auch schon vor der offiziellen Übergabe am Mittwoch, etwa beim Familien-Duathlon in Sulzfeld oder beim Kitzinger Weinfest erste Dienste geleistet.