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Weltereignisse auf Schützenscheiben

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Weltereignisse auf Schützenscheiben

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    Mainbernheim (ph) Das Mainbernheimer Schützenhaus birgt eine außergewöhnliche Sammlung historischer Schützenscheiben (Schossmeisterscheiben), auf denen Ereignisse der Stadt- und Weltgeschichte dargestellt sind.

    Das Besondere in Mainbernheim ist, dass jeweils ein Schossmeister für die Dauer des Kirchweihschießens für die Wettbewerbe zusammen mit seinen Gehilfen, den Siebenern, verantwortlich ist. Zum Abschluss am Schützenmittwoch muss er noch seine Schützenschwestern und -brüder zum Schossmeisteressen einladen und eine Scheibe mit Motiven eigener Wahl stiften, auf der der neue König "herausgeschossen" wird. Der König darf die gewonnene Scheibe ein Jahr behalten. Dann wandert sie in die Scheibensammlung der Gesellschaft.

    Auf diese Weise ist in 210 Jahren eine Sammlung von über 190 Scheiben entstanden. Die älteste stammt aus dem Jahr 1783. Auf ihr ist ein Turm mit einer Sonnenuhr abgebildet. Der Stifter dieser Scheibe ist unbekannt. Von 1815 an bis heute setzt sich die Reihe bis auf einige Kriegs- und Nachkriegsjahre lückenlos fort. Motive sind zum Beispiel das Schossmeisteressen selbst, der Anschluss von Mainbernheim an die Eisenbahn (1864), die Geldentwertung von 1923, die deutsche Teilung (1964), die erste Landung auf dem Mond (1969) oder die Wiedervereinigung (1990). Aus jüngster Zeit stammt: Der Umzug des Bundestages nach Berlin (1999) und "Mit neuem Wein zum alten Glanz" (2004). Diese Scheibe beschäftigt sich mit dem wieder begonnenen Weinbau in Mainbernheim. Alle Scheiben sind bis 1996 in einem kleinen Katalog beschrieben.

    Nun wird in einem Jahr die Schossmeisterscheibe des Jahres 2005 von Erwin Reidelbach in die Sammlung aufgenommen. Die ursprünglich vom tödlich verunglückten Dr. Michael Seemann entworfene Schossmeisterscheibe wird als Gedenkscheibe in die Sammlung aufgenommen.

    Führungen im Mainbernheimer Schützenhaus können unter Tel. (0 93 23) 87 11-33 vereinbart werden.

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