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KITZINGEN: Wenn „Otto“ eine Idee hat...

KITZINGEN

Wenn „Otto“ eine Idee hat...

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    Preise über Preise: Thorsten „Otto“ Ellmauer (rechts) und seine Helfer freuen sich schon, die vielen Gewinne zu verteilen.
    Preise über Preise: Thorsten „Otto“ Ellmauer (rechts) und seine Helfer freuen sich schon, die vielen Gewinne zu verteilen. Foto: Foto: Nina Grötsch

    „Nein“ ist ein Wort, das Thorsten Ellmauer nicht so wirklich gefällt. Der 41-Jährige, den eigentlich alle nur unter dem Namen „Otto“ kennen, ist ein Mann von besonders hartnäckiger Natur. Absagen nimmt er nicht einfach hin, sondern sieht sie eher als eine Art Herausforderung. Sein Ehrgeiz war erst recht geweckt, als er sich Ende letzten Jahres spontan entschieden hatte, eine Tombola für die „Regenbogen“-Station der Uni Würzburg zu organisieren. Wenige Monate später, in denen er viele „Neins“ in „Jas“ verwandelt hat, blickt er in zwei volle Garagen, in denen sich bis zur Decke Sachpreise stapeln. Rund 1600 an der Zahl, etwa 70 Prozent mehr wert als 20 Euro, schätzt der Kitzinger.

    Einen richtigen Grund für seinen Einsatz kann Ellmauer gar nicht benennen. „Es war eben an der Zeit mal etwas Gutes zu tun“, kommentiert er. Vor rund zwei Jahren war er nach einem Bandscheibenvorfall auf Reha. Dort wurde er mit Krankheiten konfrontiert, die ihm zu denken gaben: Krebs, Muskelschwund, Schlaganfall. „Das schöne Leben kann so schnell vorbei sein“, sagt er. „Und für manche hat es noch nicht mal richtig angefangen.“ Ellmauer denkt an die Jungs und Mädels, die auf der Kinderkrebsstation „Regenbogen“ in Würzburg liegen.

    Hartnäckigkeit macht sich bezahlt

    Das Bestreben, anderen etwas Gutes zu tun, teilt Ellmauer mit vielen Menschen. Das hat der Vater eines 16-jährigen Sohnes beim Einsammeln der Tombola-Preise gemerkt. „Dass so viel zusammen kommt, hätte ich selbst nicht gedacht“, gesteht er. Allerdings hat der Anlagenbediener dafür auch jede Menge getan. Es gibt wohl kaum eine Firma in der Region, bei der er nicht vorstellig geworden ist. Bekam er eine Absage, konnten sich die Verantwortlichen schon bald auf persönlichen Kontakt freuen. „Bei vielen war ich mehrmals – und es hat sich rentiert.“ Was er dafür an Zeit gelassen und an Sprit verfahren hat, darüber denkt er lieber nicht nach. „Es ist ja für eine gute Sache.“

    Per Email hat Ellmauer auch Kontakt zu großen Firmen aufgenommen, die ihren Sitz nicht in der Region haben: adidas, Milka, AIDA... Der Rücklauf war enorm. Der Paketzusteller war fortan Dauergast an der Haustür des 41-Jährigen.

    Eine elektrische Eisenbahn, eine Dartscheibe, Kinderzelte, Barbies, Wasserpistolen, Cityroller, Wellness- und Reisegutscheine, Leder-Fußbälle, zwei Karten für ein Willy-Astor-Konzert in Bamberg (gesponsert von der KITZINGER), „Männerhandtaschen“, die wohl auch als SixPacks durchgehen würden – nur ein Auszug aus Ellmauers Gewinn-Katalog. Geschickt hat der 41-Jährige es angestellt und mit einem kessen Spruch auf den Lippen schnell mal 50 Euro aus einem 20 Euro-Gutschein gemacht: „Wegen 20 Euro fährt jetzt doch kaum einer extra hierher...“

    Auch jede Niete gewinnt

    Erfinderisch war Ellmauer auch. In einem Schuhgeschäft hat er sich mit Schuhkartons eingedeckt und Überraschungspakete geschnürt. Möglichst vielen Leuten will er eine Freude machen. Deshalb sollen auch die Nieten belohnt werden – mit Stiften, kleinen Blöcken und allerlei anderen Trostpreisen, soweit der Vorrat reicht. Bei 4000 Losen hatte Ellmauer eigentlich den Schlussstrich gezogen. Als der Postbote jedoch noch weitere Preise an die Haustüre lieferte, wurde kurzerhand auf 4100 aufgestockt.

    Dass er in der Region bekannt ist „wie ein bunter Hund“, sieht Ellmauer als Bonus. Schon jetzt hat er einiges an Geld als Spende zugesteckt bekommen. Das soll sich jetzt am Sonntag noch ordentlich vermehren – alles zu Gunsten der Kinder auf der Station „Regenbogen“.

    Eines ist übrigens sicher: Huscht Ellmauer die nächste Idee für eine gute Sache durch den Kopf, wird er ganz sicherlich nicht „Nein“ sagen.

    Alle Infos rund um die Tombola

    Termin: Die von Thorsten „Otto“ Ellmauer initiierte Tombola findet beim „Kitzinger Frühling“ am Sonntag, 19. April, von 12 bis 17 Uhr auf dem Platz vor der evangelischen Stadtkirche statt. Die Lose für je einen Euro können hier oder bei den vier Helfern gekauft werden, die während des Fests in der Stadt unterwegs sind – solange der Vorrat reicht. Beim Einlösen der Gewinne sollten Erwachsene dabei sein, da unter anderem auch Biere und Edelschnäpse unter den Preisen sind.

    Außerdem: Den ganzen Tag über gibt es Kaffee und Kuchen am Stand – „all das und selbst die Kaffeetassen sind ebenfalls gesponsert“, freut sich Ellmauer. Der Erlös aus dem Verkauf geht wie der Erlös aus der Tombola komplett an die Station „Regenbogen“. Ab 13 Uhr wird außerdem Kinderschminken angeboten. Ausreichend Biertischgarnituren werden gestellt.

    Helfer: Unterstützung bekommt Otto Ellmauer bei seiner Tombola von Pia und Roland Back, Christine und Mario Bilke, Steffi Schiebel-Stolz, Benni Müller, Michael Tax, Stefan Berger, Kerstin Metz, Barbara Hauck und seinem Sohn Santino Schadt. Ihnen und allen Spendern sagt Ellmauer vielen Dank. lni

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