Unkrautbekämpfung ohne Herbizide – also chemische Mittel – ist möglich. Dafür muss aber die richtige Technik zum Einsatz kommen. Das geht aus einem Presseschreiben des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen Würzburg (AELF) hervor, dem auch die folgenden Informationen entnommen sind: Auf dem Hack- und Striegel-Praxistag auf dem Staatsgut Schwarzenau haben verschiedene Landmaschinenhersteller rund 200 interessierten Landwirten aus der Umgebung die Neuheiten aus dem Bereich Hacken und Striegeln vorgestellt. Eingeladen dazu hatten das AELF und der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (vlf).

Herbert Siedler, Bereichsleiter Landwirtschaft am AELF, erläuterte den Anwesenden, dass es das politische Ziel sei, "den chemisch-synthetischen Pflanzenschutz bis 2028 gemäß dem Volksbegehren 'Rettet die Bienen' zu halbieren. Hierzu kann die mechanische Unkrautbekämpfung einen gehörigen Teil beitragen." Deshalb erleben die Techniken Hacken und Striegeln gerade wieder eine Renaissance bei den Landwirtinnen und Landwirten.
Beim Striegeln kratzen Metallzinken über den Boden und beim Hacken fahren Schare oder Messer durch die Erde. Beide Techniken reißen Unkräuter aus dem Boden heraus, die dann durch Wind und Sonne vertrocknen. Ganz ähnlich wie im heimischen Gemüsebeet. Die modernen Geräte werden aber von Traktoren gezogen und haben Breiten von mehreren Metern. Auf Versuchsfeldern in Schwarzenau wurden die verschiedene Geräte vorgestellt.
Immer dichter wollen die Hersteller mit ihren Maschinen an die Pflanzkulturen herankommen und möglichst auch innerhalb der Reihen hacken, ohne die Kultur dabei zu beschädigen. Für die exakte Lenkung kommen teilweise Kamerasysteme zum Einsatz, zudem ist autonomes Arbeiten im Feld möglich. Neben der Unkrautbekämpfung haben Hacken und Striegeln außerdem noch andere Vorteile: Verkrustungen werden aufgebrochen und Nährstoffe können schneller mineralisiert werden.
