Heimischen Wildrosen sind eine Bereicherung für jeden Garten. Doch mit dem Bild einer über drei Meter hohen und überbordenden Hundsrose vor Augen, winken Freizeitgärtner schnell ab. Es gibt aber Arten, die ebenfalls heimisch sind, wunderbar blühen, wertvolle Früchte ansetzen und dabei kompakt bleiben, weiß Claudia Taeger, Gartenbau-Fachberaterin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen.
Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie weniger anfällig sind für die klassischen Rosenkrankheiten Mehltau und Sternrußtau. Die Blütenpracht zeigt sich zwar nur einmal im Jahr, dann aber ist es ein Fest für Bestäuberinsekten. Daneben punkten Wildrosen mit unterschiedlichsten Formen und Farben der Hagebutten, die Vögeln, Kleinsäugern, aber auch den Gartenbesitzern schmecken. Die Ansprüche an den Boden sind gering, nur tiefgründig sollte er sein. Gewässert werden muss in der Regel nur im Jahr der Pflanzung und bei extremer Trockenheit im Folgejahr. Ein Rückschnitt nach der Blüte ist unnötig und würde dafür sorgen, dass keine Hagebutten gebildet werden. Es reicht aus, die Wildrosen – wenn nötig – alle paar Jahre kräftig zurückzuschneiden.
Besonders empfehlenswerte Sorten
Bibernell-Rose (Rosa spinosissima): Die Wildrose mit der frühesten Blütezeit zeigt sich cremeweiß ab Mitte Mai und bildet fast schwarze, besonders vitaminreiche Früchte aus, die gut zu einem schwarzen Hiffenmark verarbeitet werden können? Das filigrane Laub zusammen mit einem kompakten Wuchs macht sie zum Star in der Blütenhecke. Volle Sonne und trockene Standorte sind ideal.
Zimt-Rose (Rosa majalis): Viel zu wenig bekannt und gepflanzt, zeigt diese Wildrose, dass auch heimische Rosen kräftig pinke und große Blüten haben können. Sie wächst maximal 1,5 Meter hoch und bietet noch einen Vorteil: Halbschattige Standorte, an denen nur wenige Rosen gedeihen, sind ideal für sie. Da sie Ausläufer bildet, passt sie perfekt in „wilde Ecken“ am Kompost oder am Rande einer Sichtschutzpflanzung.

Essig-Rose (Rosa gallica): Die niedrig wachsende Rosenart dient als Ausgangsstoff für Rosenöl und hat daher auch den Namen Apothekerrose. Der Duft steht hier im Vordergrund. Die reine Art hat relativ kleine Blüten, es gibt aber auch Selektionen mit intensiveren Farben und größeren Blüten Trockenheit ist für sie kein Problem.
Hecht-Rose (Rosa glauca): Diese Rose fällt das ganze Jahr über auf, denn die rot-violette Belaubung macht sie einzigartig. Die zartrosa Blüte bildet einen hübschen Kontrast zu den dunklen Blättern, die Hagebutten enthalten wenig Fruchtmark, werden aber nach dem Frost gerne von Vögeln verspeist.
Wer gesunde Rosensorten möchte, die wie ihre wilden Schwestern keinen Pflanzenschutz benötigen, sollte beim Einkauf auf das ADR-Siegel achten. Das Siegel der „Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung“ erhalten nur ausgesprochen robuste Rosenzüchtungen.