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LANDKREIS KITZINGEN: Wissen nicht in die Wiege gelegt

LANDKREIS KITZINGEN

Wissen nicht in die Wiege gelegt

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    Auf den Weg gebracht: Schon im kommenden Jahr könnte es Familienstützpunkte im Landkreis geben. Im Bild Landrätin Tamara Bischof (rechts) und Koordinatorin Julia Zimmermann-Giek bei der Auftaktveranstaltung.Foto Corinna Petzold
    Auf den Weg gebracht: Schon im kommenden Jahr könnte es Familienstützpunkte im Landkreis geben. Im Bild Landrätin Tamara Bischof (rechts) und Koordinatorin Julia Zimmermann-Giek bei der Auftaktveranstaltung.Foto Corinna Petzold Foto: Foto Corinna Petzold

    Bisher ist das Vorhaben, Familienstützpunkte im Landkreis Kitzingen einzurichten, noch abstrakt. Die Vorbereitungen laufen aber auf Hochtouren. Eine Auftaktveranstaltung gab jetzt den Startschuss und einen Eindruck, was Familienstützpunkte sind und wie sie mit Leben gefüllt werden.

    Welche Angebote es im Landkreis Kitzingen für Familien gibt, hat Koordinatorin Julia Zimmermann-Giek in den vergangenen Monaten zusammengestellt. Wie es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt heißt, hat sie viele Kontakte geknüpft.

    „Es ist nicht so einfach, Netzwerke aufzubauen“, betonte Landrätin Tamara Bischof in der Auftaktveranstaltung, zu der Interessierte aus Kindergärten, Beratungsstellen und Gemeinden gekommen waren.

    Das Angebot für Familien im Landkreis sei groß. Es komme darauf an, Angebote zusammenzuführen und zu ergänzen. „Eltern brauchen viel neues Wissen, das nicht in die Wiege gelegt wird – das ist Familienbildung“, so Zimmermann-Giek zu den Grundüberlegungen.

    Wie dieses Wissen vermittelt werden kann, darüber informierte Christine Matzewitzki. Sie ist bei der Stadt Würzburg für die Familienstützpunkte zuständig. Als Modellprojekt wurde dort 2010 mit dem Aufbau der Stützpunkte begonnen. Mittlerweile gibt es drei, ein vierter ist in Planung. Jeder Familienstützpunkt wird mit zehn Wochenstunden von einer Sozialpädagogin betreut.

    „Ein Familienstützpunkt ist eine niederschwellige Anlauf- und Kontaktstelle“, heißt es weiter. Das bedeute, beim wöchentlichen Elternfrühstück sitzt eine sozialpädagogische Mitarbeiterin der Stadt am Tisch und erfährt so „nebenbei“ die Themen der Eltern. Im Babycafé mit Hebammenbegleitung können ganz unkompliziert Fragen zur Babypflege, Stillproblemen oder der Entwicklung des Kindes gestellt werden und beim freien Spiel auf dem Spielplatz, der zum Familienstützpunkt gehört, hält die Sozialpädagogin Augen und Ohren auf, um Sorgen und Nöte zu erfahren.

    So werden Themen angesprochen wie Impfen, Geschwisterrivalität oder wie sich die Partnerschaft durch ein Kind verändert – mögliche Schwerpunkte für Vorträge und Infoabende. Das alles könnte es so oder so ähnlich schon im nächsten Jahr im Landkreis Kitzingen geben.

    „Familienstützpunkte bilden auf der einen Seite selbst und vermitteln auf der anderen Seite zu Beratungsstellen“, erklärte Matzewitzki. Wichtig sei: Familienbildung darf nicht immer draufstehen, wo es drin ist, vor allem für Eltern, die sich mit Beratung schwer tun. Es sei ein Erfolg, wenn sich Familien öffnen, Fragen stellen und Hilfe annehmen.

    Die Sozialpädagogin hatte Zahlen parat. Danach fanden 2014 in den drei Familienstützpunkten 5121 Kontakte statt, 2118 mit Eltern und 3003 mit Kindern.

    „Mein Ziel ist, dass jeder, der im Landkreis mit Familien arbeitet, jedes Familienbildungs-Angebot kennt“, betont Zimmermann-Giek. In den kommenden Monaten gehe es darum, Kooperationen aufzubauen und mögliche Standorte für Familienstützpunkte zu finden. Möglich wäre auch, den Stützpunkt bei einem bestehenden Angebot wie einem Jugendhaus oder einem Kindergarten anzugliedern.

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