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KITZINGEN: Wohnen wie die jungen Offiziere

KITZINGEN

Wohnen wie die jungen Offiziere

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    Ab sofort öffentlich: Holger Langer und Annegret Hauser von der Innopark Service GmbH vor dem Eingang des Boardinghouse Kitzingen im Gebäude 98 der ehemaligen Larson-Kaserne. Die preisgünstige Langzeitunterkunft steht seit Januar der Öffentlichkeit zur Verfügung.FOTOs Siegfried Sebelka
    Ab sofort öffentlich: Holger Langer und Annegret Hauser von der Innopark Service GmbH vor dem Eingang des Boardinghouse Kitzingen im Gebäude 98 der ehemaligen Larson-Kaserne. Die preisgünstige Langzeitunterkunft steht seit Januar der Öffentlichkeit zur Verfügung.FOTOs Siegfried Sebelka

    Die Beherbergungslandschaft im Landkreis ist um eine Variante reicher. Im Innopark in Kitzingen steht seit Januar ein Boardinghouse der Öffentlichkeit zur Verfügung, laut Eigenwerbung eine „preiswerte Alternative zum Hotel“.

    Die gibt es im Gebäude 98 der ehemaligen Larson-Barracks. Annegret Hauser und Geschäftsführer Holger Langer von der Innopark Kitzingen Service GmbH kennen die Geschichte. Das Gebäude haben die Amerikaner kurz vor ihrem Abzug bauen lassen. In den Wohnungen sollten Offiziere allen Komfort haben. Die Appartements sind zwischen 25 und 34 Quadratmeter groß, haben begehbare Schränke, Bad und eine Küchenzeile. In die Appartements ist übrigens nie ein Amerikaner eingezogen. Bei Fertigstellung war die US-Army Mitte 2006 verschwunden.

    Es hat bis zum Herbst 2013 gedauert, bis neues Leben in den Wohnblock eingezogen ist. Der Bedarf kam aus dem Innopark. Dort hatten sich seit 2010 immer mehr Firmen niedergelassen. Die brauchten Mitarbeiter. Viele kamen nicht aus der Region oder waren auf Probe angestellt. Dazu kamen Monteure: Alle suchten Unterkünfte, möglichst nahe am Arbeitsplatz und bezahlbar. „Die Idee vom Boardinghouse Kitzingen war geboren“, so Holger Langer.

    Die zu US-Zeiten an die große Ringleitung angeschlossene Nummer 98 wurde mit Wärmepumpen und Wasser versorgt. „In den Appartements mussten wir nicht viel machen, nur Farbe“, sagt Langer. „Das war beste Qualität, die hier verbaut wurde.“ Im Lauf des Jahres 2014 lief der Probebetrieb. Mitarbeiter von Innopark-Firmen nutzten die Zimmer und den Service. Inzwischen sind die Kinderkrankheiten ausgemerzt, seit 1. Januar ist das Haus offiziell in Betrieb. Und das mit 40 möblierten Appartements. In den Zimmern sind Flachbildschirm und Internetanschluss Standard. Pro Etage gibt es eine voll ausgestattete Wohnküche. Im Erdgeschoss gibt es einen Loungebereich. Dazu kommen bei Bedarf Lagerboxen oder Kellerabteile und Waschmaschinen und Trockner.

    „Wir bieten eine zeitweise Alternative zum Hotel“, sagt Hauser. „Hier wird der Komfort und Service eines Hotels kombiniert mit der Unabhängigkeit einer Privatwohnung“, so Annegret Hauser als Assistentin der Geschäftsleitung. „Zielgruppe sind Firmen, die Appartements für ihre Mitarbeiter suchen, Geschäftsleute, Handwerker oder Studenten“, sagt Langer. Der sieht großes Potenzial, zum Beispiel zu Stoßzeiten wie Weinlese oder der Spargelzeit, wenn im Landkreis kaum ein Zimmer zu bekommen ist. Veranstalter von Seminaren haben schon nachgefragt. Wenn jemand unmöblierte Zimmer sucht, sei das auch kein Problem.

    Womit das Boardinghouse, das in den gekachelten Gängen den Charme eines Kasernengebäudes nicht ganz verbergen kann, punkten will, ist der Preis. Ein möbliertes Appartement kostet mit Service (Reinigung, Wäschewechsel und Endreinigung) 510 Euro im Monat, pro Woche 135 Euro. Ein unmöbliertes Appartement ist ab 320 Euro im Monat zu haben.

    Wie funktioniert es? Per Telefon, E-Mail oder über die Homepage wird gebucht. An der Wache des Parks ist die Karte hinterlegt. Die dient als Türöffner für die Offizierswohnungen, in denen nie ein Soldat lebte.

    Kontakt: Innopark Kitzingen Service, E-Mail: kontakt@boardinghouse-kitzingen.com, Tel. (0 93 21) 26 80 033, www.boardinghouse-kitzingen.com.

    Innopark und Boardinghouse

    Boardinghouse ist laut Internetlexikon Wikipedia „ein Beherbergungsbetrieb, der Zimmer oder Apartments mit hotelähnlichen Leistungen vermietet“. Im Gegensatz zu einer Pension oder einem Hotel ist in einem Boardinghouse ein längerer Aufenthalt geplant. Daher wird auch die Bezeichnung „Zuhause auf Zeit“ genutzt. Die Zimmer und Wohnungen in einem Boardinghouse werden vor allem von Firmen genutzt.

    Innopark: Der Gewerbepark mit vielen innovativen Firmen und Dienstleistern wurde nach dem Verkauf der ehemaligen Larson-Barracks im Oktober 2010 auf dem 52 Hektar großen Gelände im Westen Kitzingens entwickelt. Dahinter steht die Innopark Kitzingen GmbH. Angaben des Betreibers zufolge sind bisher über 440 Arbeitsplätze geschaffen worden. Jüngstes „Kind“ ist das Boardinghouse im öffentlichen Teil des Gewerbeparks.

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