„Wir sind in stabilem Fahrwasser, die Genossenschaft steht gut da.“ Das sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Baugenossenschaft für den Landkreis Kitzingen, Volkachs Bürgermeister Peter Kornell, in der 64. ordentlichen Mitgliederversammlung in Kitzingen. Dabei ist es der Genossenschaft wichtiger, zufriedene Mieter zu haben, als maximale Rendite aus den 235 Wohnungen zu ziehen.
Zufrieden mit Finanzlage
Deshalb spricht Kornell auch von einer „zufriedenstellenden Finanzlage“, nicht von einer guten oder sehr guten. Wäre die Rendite so, dann „würde wir etwas falsch machen“. Denn der Genossenschaftsgedanke geht nicht von großen Gewinnen aus.
Das bestätigte auch Geschäftsführerin Gerlinde Pataky in ihrem Bericht: Es gehe um die Frage: „Wie viel Miete braucht man, um wirtschaftlich arbeiten zu können.“ Und das liegt bei Genossenschaften deutlich niedriger, als bei renditeorientierten privaten Investoren. Und so steht die durchschnittliche Miete bei rund 4,50 Euro pro Quadratmeter und Monat.
Gewinn erwirtschaftet
Trotzdem gelingt es der Baugenossenschaft nicht nur Gewinn zu erwirtschaften, sondern diesen auch in die Modernisierung von Wohnungen und Gebäuden wieder zu investieren. So wurden im vergangenen Jahr 27 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche für Instandhaltung ausgegeben, was deutlich über dem Landesdurchschnitt liegt und sich insgesamt auf knapp 400 000 Euro beläuft.
Vermietbarkeit sichern
Diese Investitionen sollen nicht nur der Bestandserhaltung dienen, sonder auch eine langfristige Vermietbarkeit der Wohnungen sichern. So wird in diesem Jahr in Volkach an einem Gebäude die Fassade gerichtet und mit neuen Fenstern und Haustüren versehen, in Dettelbach und Münsterschwarzach sollen insgesamt 32 Gasthermen erneuert werden. Neubaumaßnahmen stehen derzeit nicht an.
Um die nötigen finanziellen Mittel dazu zu erhalten müssten die Mieten fast verdoppelt werden. Trotzdem prüft die Genossenschaft immer wieder, wo mit entsprechenden Zuschüssen Neubauten errichtet werden könnten.
Ziel: Wohnungen erhalten
Deshalb das Fazit des Vorstands Robert Finster: „Wir versuchen günstige Mieten in sehr guten Wohnungen zu erhalten.“ Die Mieter sollen sich in den Genossenschaftswohnungen auch wohl fühlen. Dazu gehört nicht nur der Zustand der Wohnung selber, sondern auch des Umfelds, sowohl im Außenbereich der Objekte, aber auch im Innern, etwa den Gängen. Um dies leisten zu können, wird der Gewinn, der sich im Jahr 2017 auf rund 230 000 Euro belief, in die Rücklage fließen und so zur Instandhaltung und Sanierung dienen.
Nachfrage bleibt hoch
Die Vermietung selber, so Patakys Bericht, ist unproblematisch, denn die Nachfrage nach qualitativ guten, modernisierten und preisgünstigen Wohnungen ist unverändert hoch. Und „im Allgemeinen“, so Finster, ist die Genossenschaft auch mit ihren Mietern sehr zufrieden, was natürlich den einen oder anderen Konflikt nicht ausschließt.
Bestätigt
Bei den Wahlen wurde Peter Kornell im Aufsichtsrat bestätigt, gleiches galt für Robert Finster und Oskar Münzer im Vorstand der Genossenschaft.