New Orleans/Kitzingen (FW) Die Nerven liegen blank: Mitten in das Großreinemachen im French Quarter in New Orleans hinein platzte die Nachricht von einem weiteren Hurrikan - samt erneuter Evakuierung. Fünf Tage lang hatte Wolfram Köhler versucht, die schlimmsten Hochwasserschäden zu beseitigen: "Es war eine einzige Tortur." Die Dimension der Zerstörung ist unvorstellbar, alles ist im Eimer", fängt die aktuelle Mail des gebürtigen Albertshöfers an. Nun könnte alles vergeblich gewesen sein, weil mit Rita der nächste Hurrikan am Horizont auftaucht.
Weiter schreibt Wolfram Köhler: "Den Geruch von Katrina werden wir nie vergessen. Die Stadt ist menschenleer. Als wir dachten, jetzt geht's wieder los, kam die Nachricht von Hurrikan Rita, was die letzten Ausharrer verscheuchte. Polizei und Militär machten auch uns klar, dass wir weg müssen. Zum zweiten Mal in vier Wochen verlassen wir unsere Stadt, mit der Hoffnung dass dieser Killer-Sturm nicht so viel Schaden anrichtet. Doch selbst wenn der Sturm 200 Kilometer westlich landen sollte, ist die Gefahr von 20 bis 40 Liter Regen pro Stunde sehr groß und könnte unsere Stadt wieder unter Wasser setzen."
Inzwischen traf Köhler wieder in Florida ein, wo er zwar in Sicherheit ist, ihm gleichzeitig aber die Hände gebunden sind: "Wie unser Leben in den nächsten Monaten aussehen wird? Keine Ahnung, aber wir werden diese Stadt wieder aufbauen, wir werden unsere Angestellten in der nicht zerstörten Hausbrauerei wieder beschäftigen und Bier brauen. Jetzt ist Mut gefragt!"
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