Walter Schill bittet ins Schlafzimmer. „Kommen Sie mit, ich will Ihnen noch was zeigen!“ Er zieht die Bettdecke weg und springt wie ein junger Hüpfer auf die Federkern-Matratze. Die wackelt zwar wie Pudding, doch hartnäckig bietet er ihr die Stirn. Er winkelt die Beine an und stößt sie schnell kräftig senkrecht nach oben. Walter Schill steht kopf. Mehr als eine Minute lang. Als akrobatische Zugabe zeigt er noch ein paar Scherenschläge mit den Beinen. Dann endet, was er vor fast 60 Jahren Jahren angefangen hat: die alltägliche Morgengymnastik, Kopfstand inklusive. „Seit meinem 30. Lebensjahr mache ich das jeden Morgen“, versichert der 88-Jährige, „und glauben Sie mir, wenn ich das nicht mache, wird der Tag nichts.“
Franken