Ludwig Wilding: Visuelle Phänomene (Wienand, 252 S. mit 17 farbigen und 110 Duoton-Abbildungen, 26 x 26 cm, 39,80 Euro). Selten werden visuelle Phänomene so gut sichtbar wie mit diesem Buch: Der Einband wurde vom Künstler als kinetisches Objekt entworfen – alle folgenden Kunstblätter lassen sich durch eine Folie betrachten, werden dadurch räumlich „greifbar“. Ausgangspunkt von Ludwig Wilding (Jg. 1927) ist die Linie. Er konstruiert Schein-Räume, simuliert Bewegung im statischen Bild. Aus den anfänglich zweidimensionalen Überlagerungen von linearen Strukturen entwickelt er ein anderes Sehen, das zunächst irritiert. Mit scheinbarer Bewegung und simulierter Tiefe erzeugen die Arbeiten des in der Pfalz geborenen, in der Nähe von Hamburg lebenden Künstlers Plastizität und ermöglichen spannende visuelle Erfahrungen.
Franken