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TRIEFENSTEIN: 1000 Jahre Trennfeld: Urkundenfest mit Kaiserpaar

TRIEFENSTEIN

1000 Jahre Trennfeld: Urkundenfest mit Kaiserpaar

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    Historie nachgespielt: Kaiser Heinrich II. und Kaiserin Kunigunde überreichten Bürgermeister Bernhard Rhein (links) aus Gaukönigshofen und Triefensteins Bürgermeister Norbert Endres (rechts) im Beisein von Schirmherr Pfarrer Albrecht Kleinhenz und Domdekan Günter Putz (Zweiter von rechts) die Urkunden.
    Historie nachgespielt: Kaiser Heinrich II. und Kaiserin Kunigunde überreichten Bürgermeister Bernhard Rhein (links) aus Gaukönigshofen und Triefensteins Bürgermeister Norbert Endres (rechts) im Beisein von Schirmherr Pfarrer Albrecht Kleinhenz und Domdekan Günter Putz (Zweiter von rechts) die Urkunden. Foto: Foto: Engelhardt

    Was für ein Festabend! Erneut erwiesen sich die Trennfelder in diesem Festjahr als gute Gastgeber und harmonische Gemeinschaft. Zum Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten gab es zum Jahrtag der Urkundenausstellung vor 1000 Jahren noch einmal ein Glanzlicht. Eingeleitet wurde es mit einem Festgottesdienst, den Domdekan Prälat Günter Putz, Schirmherr Pfarrer Albrecht Kleinhenz, Pfarrer Matthias Wolpert und Diakon Johannes Hoffart gemeinsam zelebrierten. Die Schola Trennfeld unter Leitung von Xaver Mayr und ein Streichorchester sorgten für die festliche musikalische Begleitung.

    Ein Glücksfall für das Bistum Würzburg

    Domdekan Putz hob in seiner Festpredigt die 1000 Jahre währende Dorfgemeinschaft heraus. „Dieses großartige Gemeinschaftsleben der Trennfelder, das am 26. Oktober 1017 durch die Urkunde, die den Tausch vom Bistum Bamberg zum Bistum Würzburg zum Inhalt hatte, bestätigt wurde, gilt auch heute noch", sagte Putz. Neben Trennfeld wurde auch Gaukönigshofen eingetauscht. Und der Domdekan weiter: „Es war ein Glück für Würzburg, dass diese wunderschönen Orte zum Bistum Würzburg kamen. Es war ein Ereignis für Vernunft und Maß."

    Der Geistliche erinnerte daran, dass auch heute Strukturreformen und Zusammenlegungen wichtig sind, um das künftige Zusammenleben zu garantieren. Putz weiter: „Die Strukturen Trennfelds, die vom Gemeinschaftsleben geprägt sind, passen sehr gut in diese Zeit.“ „Halleluja, Halleluja, Halleluja auf immer und ewig“, dankten der Chor und das Orchester voller Inbrunst von der Empore herab. „Wir können froh sein, dass wir heute leben und nicht vor 1000 Jahren, wo man diese exzellente Musik von Händel und Rathgeber noch nicht hatte", schmunzelte der Zelebrant am Altar.

    Festzug im Fackelschein zur Triefensteinhalle

    Mit einem Fackelzug, den die Triefensteiner Musikanten geleiteten, zogen die Gottesdienstbesucher zur Triefensteinhalle. Bürgermeister Norbert Endres begrüßte die Festgäste und bezeichnete den vor 1000 Jahre vollzogenen Tausch Trennfelds und Königshofens von Bamberg nach Würzburg als wohl überlegte Strategie des Würzburger Bischofs, der dadurch seine Präsenz in Triefenstein erweiterte und sein Anspruchsgebiet in den Spessart hinein ausdehnte. Auch wenn Trennfeld schon viel älter als 1000 Jahre ist, so sei die Urkunde, die vor 1000 Jahren ausgestellt wurde, der erste schriftliche Beweis.

    Stellvertretender Landrat Harald Schneider lobte das beeindruckende Jubeljahr der Trennfelder, die damit selbst Geschichte geschrieben hätten. „Eine beeindruckende Dorfgemeinschaft", lobte er, „die organisatorisch eine Meisterleistung vollbracht hat.“ Der Bürgermeister könne stolz auf das Dorf mit seinen vielen sanierten Häusern und geschmückten Höfen sein. „Wer alleine arbeitet, der addiert; Wer zusammen arbeitet, der multipliziert“, rechnete Schneider vor und stellte die Gemeinschaftsarbeit der Trennfelder als großen Multiplikator heraus.

    Herausragender Gemeinschaftsgeist

    Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann stellte die Überlegungen an, was wohl die Menschen vor langen Jahren bewegt haben mag, sich an diesem Ort nieder zu lassen und eine Siedlung aufzubauen. Zweifelsfrei seien die wunderschöne Lage, der Main als Wasserstraße und der fruchtbare Boden ausschlaggebend für die Wahl gewesen. „Die Gemeinschaft mit dem herausragenden Gemeinschaftsgeist haben das schöne Dorf zu dem gemacht was es ist: eine gut funktionierende Ordnung", so der Politiker.

    Der Gaukönigshofener Bürgermeister Bernhard Rhein stellte die Gemeinsamkeiten der beiden getauschten Gemeinden heraus.

    Sehr informativ und kurzweilig gestaltete sich die Festrede des Historikers Dr. Jörg Paczkowski, der seinen Part unter den Titel „Trennfeld, Julius Echter und der Rest der Welt“ stellte. In sehr vielen Bildern zeigte er, welche große Bauten, wie das Juliusspital, die Universität und Mespelbrunn der Bauwahn Julius Echter $?? s hervor brachte. Über 300 Kirchen und Gebäude wurden durch ihn saniert oder geschaffen, alle um die Zeit des Trennfelder Kirchenbaus vor 425 Jahren. „Trennfeld kann stolz auf seine Echter-Kirche sein“, so der Historiker, der bei seinem Vortrag von Gertrud Nöth unterstützt wurde.

    Kaiserpaar überreichte die Urkunden

    Zur neuerlichen Urkundenübergabe, die die Historie nachspielte, kamen als Vertreter des Bischofs Domdekan Putz, Schirmherr Albrecht Kleinhenz und die Bürgermeister Norbert Endres und Bernhard Rhein auf die Bühne. Sie erhielten aus den Händen von „Kaiser Heinrich II“ und „Kaiserin Kunigunde“ die Urkunden, die den Tausch bestätigten.

    Ausgesprochen lustig ging es in dem Drama der Theatergruppe Böhmenstadel zum offiziellen Abschluss der Veranstaltung zu: „Reinholdo, Herzog von Triefenstein“ heißt das Stück, dessen Autorin Regina Rösch den Einakter für das große Dorffest zusammengestellt hatte. Reinholdo will um die Hand von Reinhilde anhalten, doch sie ist nicht gewillt, ihn auf seine Burg zu begleiten. Sie liebt nur Ritter Ehrenfried. Tränen in den Augen vor Lachen hatten die Gäste des Abends, wenn Dialekt und historische Sprache aufeinandertrafen und die Passagen trefflich unterstützten. Das Duo Streng umrahmte mit feierlicher Musik den Abend und die Triefensteiner Musikanten spielten noch bis zur Mitternacht für die Gäste.

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