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GEMÜNDEN: 12 000 Quadratmeter für 370 Mark

GEMÜNDEN

12 000 Quadratmeter für 370 Mark

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    Mitglieder des des Eisenbahner Sportvereins (ESV) Gemünden bauten 1953 und 1954 am Kreuzberg in der Rhön die Gemündener Hütte. Die Idee zum Bau einer Wanderhütte bei Bischofsheim hatte Hans Fischer, Abteilungsleiter der damaligen Ski-Abteilung, der den Vorsitzenden Hans Dertinger von dem Vorhaben überzeugte.

    1953 kauften die Gemündener den Bauplatz am Kreuzberg, 12 000 Quadratmeter auf 850 Meter Höhe, für 370 Mark von der Bischofsheimer Brauerei Heurich. Die Hütte wurde aus Teilen einer abgerissenen Gemündener Bahnkantine errichtet. Lastwagen mit Anhänger des ehemaligen Gemündener Furnierwerks Knauf brachten sie zum Kreuzberg. Die Firma stellte für den Aufbau auch zwei Schreiner, einen Zimmermann und zwei Maurer, die zwei Wochen dort arbeiteten. Zur Eröffnung am 1. August 1954 reisten 200 Gäste aus Gemünden mit einem Sonderzug an. Bis 1968 war die Hütte bewirtschaftet, nach dem Bau der benachbarten Haflinger-Alm diente das 22-Betten-Haus Vereinen, Organisationen und Mitgliedern hauptsächlich als Wochenenddomizil.

    Mit der Geschichte der Hütte untrennbar verbunden ist der Name Ernst Geiger. Als Hüttenwart fuhr er Jahr für Jahr 11 000 Kilometer zwischen Kreuzberg und Main hin und her, um den Betrieb zu organisieren und zu leiten. Das Haus war voll ausgelastet. Er war es auch, der 1966 etwa 12 700 Quadratmeter dazu kaufte, um eine eigene Wasserversorgung zu erhalten. Zwölfmal, so steht es in der Hüttenchronik, ist Geiger früh um 6 Uhr bei der Haselbacher Bäuerin vorstellig geworden, als diese beim Melken saß, bis sie nachgab, und der Kauf perfekt war.

    1969 erwarb man weitere 3700 Quadratmeter für die Zufahrt. Immer wieder musste die Hütte renoviert werden, allein 1996/97 leisteten ESV-Helfer 2000 Stunden dort. 2001 wurde die Quelle neu gefasst. 1998 erfolgte die erste Verpachtung an die Familie Trum, die in Haselbach das Luisenhofhotel betreibt, 2004 übernahm Sohn Marc Trum als Pächter den Betrieb.

    Nach der Schließung der nahegelegenen Haflinger-Alm ließ er den regelmäßigen Gastbetrieb wieder aufleben und mit den Investitionen auf Grundlage der Erbpacht will er langfristig das Haus als beliebte Wander- und Skihütte im Herzen der Rhön erfolgreich weiterführen.

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