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HEßLAR: 1225 Jahre Heßlar

HEßLAR

1225 Jahre Heßlar

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    Heßlar liegt etwa acht Kilometer östlich der Kreisstadt Karlstadt auf einer wasserarmen Kalkanhöhe über dem Werntal.

    Da keinerlei Verbindungsstraßen den Ort tangieren, ist Heßlar, von Flurbereinigungswegen abgesehen, nur über die 2,1 km lange Kreisstraße, die von der Staatsstraße zwischen Eußenheim und Stetten ganz in der Nähe von Schönarts abzweigt, erreichbar.

    Mit der im Ortsnamen enthaltenen Silbe "lar" wurden in frühfränkischer Zeit das Lager, der Wohnort, die Weidefläche, das Ödland, nach anderen Deutungen auch die Wasserstelle oder Quelle bezeichnet.

    Demnach wäre mit Heßlar, das sich aus "hesinlar", "heselere", "hesinlere" entwickelt haben dürfte, der Wohnort, die Weidefläche oder auch die Wasserstelle eines Mannes namens "Hes" bezeichnet.

    Weitere Ortsnamen, die diese Silbe "lar" enthalten, sind z. B. Lindlar, Uslar, Fritzlar, Wetzlar, Lohr (Lare), aber auch die Stadt der salischen Kaiser Goslar, am Harz gelegen. Im Übrigen gibt es noch einen zweiten Ort mit dem Namen Heßlar in Deutschland. Er liegt im Hessischen Bergland in der Nähe von Melsungen und ist einer von 15 Stadtteilen der Stadt Felsberg im Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen.

    Der Ortsname ist ein Indiz dafür, dass diese Ansiedlung im frühen Mittelalter entstanden sein muss.

    Nicht verwunderlich ist deshalb die sehr frühe erste urkundliche Nennung Heßlars im Jahre 788 n. Chr.

    Die erste urkundliche Nennung ist aber keinesfalls gleichzusetzen mit dem Beginn der Besiedlung dieser Anhöhe zwischen der Wern und ihrem rechten Zufluss, dem Aschbach.

    Denn Hinweise auf erste Ansiedlungen auf der Heßlarer Höhe finden sich schon aus der Zeit um 5200 - 5000 vor Christus. Bei Grabungen auf der Esbachhöhe wurden zahlreiche Siedlungsgruben und Pfostenstandspuren untersucht, die zu einer ausgedehnten Dorfsiedlung der Linearbandkeramischen Kultur gehörten.

    Die Angehörigen dieser Jungsteinzeitlichen Kultur waren die frühesten Ackerbauern und Viehzüchter in Mitteleuropa.

    Sie verdrängten die zuvor weit verbreitete Lebensweise der Jäger und Sammler.

    An der Bühler Straße wurden Reste einer Siedlung der Urnenfelderkultur, Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit, aus der Zeit um etwa 1000 v. Chr. entdeckt.

    Bei der ersten urkundlichen Nennung im Jahr 788 n. Chr. wurde Heßlar (hesinlar) zusammen mit den Besiedlungen Thüngen (Tungidi), Binsfeld (Pinuzfeld), Halsheim (Haholtesheim), Stetten (Steti) und Büchold (Buchhulidi) vom Werngaugrafen Matto und dessen Bruder Megingoz aus der ostfränkischen Hochadelssippe der Mattonen "zum Heile unserer Seelen und zur Nachlassung unserer Sünden, dass wir uns Verzeihung verdienen" dem Kloster des Hl. Bonifatius, "welches Fulda heißt und im Grabfeldgau errichtet ist", vermacht.

    Beurkundet wurde diese Schenkung im Kloster Fulda von einem gewissen Einhart "im 20. Jahr der Regierung Karls, des Königs der Franken und Langobarden, des Patrizius der Römer" am 19. April 788 n. Chr.

    Die Schenkungsurkunde, in einem Verzeichnis des Hessischen Staatsarchivs in Marburg aufgeführt, ist nicht greifbar. Möglicherweise ist sie in den Kriegs- und Nachkriegswirren des 2. Weltkrieges verloren gegangen. Allerdings gibt es eine Kopie von der Originalurkunde.

    Das Geschlecht der Herren von Heßlar ist im 17. Jahrhundert ausgestorben. Wo es im Ort seinen Stammsitz hatte, ist nicht nachzuweisen.

    Anzunehmen ist aber, dass es an der Stelle der heutigen Kirche war. Die topographische Lage spricht jedenfalls dafür und auch die Tatsache, dass in unmittelbarer Nähe der ehemalige Zehnthof stand.

    Schon seit dem 15. Jahrhundert hatten auch die Herren von Thüngen bedeutende Besitzungen in Heßlar, das ihnen zeitweilig ganz gehörte und von dem sie immer wieder Teile verkauften und verpfändeten. Als die Herren von Thüngen im Jahre 1551 in ihrem Gebiet die Reformation einführten, wurde auch Heßlar evangelisch.

    Im 17. Jahrhundert erwarb das Würzburger Juliusspital in Heßlar verschiedene Höfe und so kam es zu langwierigen Streitigkeiten mit den Herren von Thüngen um die Dorfherrschaft und damit zur konfessionellen Spaltung.

    Schließlich konnte das Juliusspital seine Herrschaftsansprüche durchsetzen und Heßlar rekatholisieren.

    Auf Anordnung des Würzburger Fürstbischofs Johann von Guttenberg wurde die Heßlarer Pfarrkirche St. Michael in den Jahren 1693 - 1698 erbaut.

    Die Kosten beliefen sich auf 2619 Gulden und wurden vom Juliusspital getragen.

    Allerdings wurde Heßlar erst im Jahre 1803 durch eine Stiftung des Karlstadter Kapuzinerpaters Gregorius Dinkel eine selbstständige Pfarrei. Bis dahin war es Filiale von Stetten gewesen.

    Schwer zu leiden hatte die Heßlarer Bevölkerung, als die französischen Revolutionstruppen die deutschen Länder überrannten.

    Im Sommer 1796, so berichtet der damalige Gemeindeschreiber A. Bauer, sei es zu Brandschatzungen, Plünderungen und Vergewaltigungen in Heßlar durch die durchziehenden französischen Regimenter gekommen.

    Kurioses sei am Rande angeführt: in Zusammenhang mit den sog. "Franzosenkriegen" hatte Heßlar 1795 zwei Drittel eines Rekruten für das Reichskontingent zu stellen. Das fehlende Drittel fiel auf Gräfendorf. Da sich im Ort kein Kriegsbegeisterter fand, war guter Rat teuer. Schließlich half der Aschfelder Bürger Joseph Beetz den Heßlarern aus der Patsche, indem er einen Knecht namens Johannes Walletschko aus Oberschlesien zu benennen wusste, der für Heßlar und Gräfendorf in den Krieg zog.

    Was mag aus ihm geworden sein?

    Mehr noch als alle Unbillen im Zusammenhang mit Kriegsereignissen wurde im vorigen Jahrhundert die Wasserversorgung zur Existenzfrage für Heßlar.

    Durch die großflächigen Rodungen der Wälder auf den Bergrücken rund um das Dorf hatten sich die Heßlarer quasi selbst das Wasser abgegraben.

    Wenn in den Nachbargemeinden der Name Heßlar fiel, löste das noch bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts die Assoziation "Wassermangel" aus.

    Welche groteske Formen das annahm, mag der geneigte Leser daran erkennen, dass beispielsweise in Mühlbach einmal spät abends nach einer Chorprobe eine heiße Diskussion darüber entflammte, ob denn die Heßlarer Gänse überhaupt schwimmen könnten, da ihnen doch dazu das notwendige Nass fehle.

    Auch wollten einst junge Burschen aus Stetten den Heßlarer Männern in den Faschingstagen einen Maßkrug voll Wasser mit einem Sechsspänner-Wagen den Berg hinauf bringen, damit diese wenigstens einmal im Jahr das notwendige Rasierwasser hätten.

    Ja, wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen!

    In trockenen Sommern schütteten die Brunnen im Dorf das lebensnotwendige Wasser nur so spärlich, dass der "Polis" (Gemeindediener) den Laufbrunnen, "Biertle" genannt, mit Kette und Vorhangschloss vor unbefugter Nutzung schützen musste.

    Erst alle 17 Stunden konnte sich jeder Haushalt genau der Reihe nach die ihm zustehende Ration Wasser holen.

    Das Tränkwasser für das Vieh musste in Fässern und allen möglichen Behältnissen aus der Wern bei Schönarts den Berg hinauf gefahren werden.

    Alle von der Gemeinde Heßlar seit 1901 in Auftrag gegebenen Bohrversuche waren nicht ergiebig, bzw. stießen auf Wasser, das nicht als Trinkwasser zu gebrauchen war.

    Endlich 1955 war eine bei Thüngen niedergebrachte Bohrung erfolgreich und man fand in 20 m Tiefe eine Quelle mit ausreichender Schüttung und einwandfreiem Trinkwasser.

    Über die Schwierigkeiten zu berichten, die noch zu überwinden waren, bis das Wasser endlich "den Berg hinauf floss", würde zu weit führen.

    Nur so viel sei angedeutet: der damalige Bürgermeister Otto Seufert hat viel Schweres durchgemacht. Dennoch hat er dieses notwendige und weitsichtige Projekt mit seinem Gemeinderat zu Wege gebracht.

    Eine große Hilfe hatte Bürgermeister Otto Seufert in der damaligen Bundestagsabgeordneten Frau Dr. Maria Probst, die ihrem in der Bevölkerung eher respektvoll gemeinten Spitznamen "Maria Hilf" und ihrem Spitznamen in den Bonner und Münchner Ministerien "Maria Heimsuchung" alle Ehre machte und entscheidend mithalf, die Finanzierung dieser Maßnahme zu sichern.

    Nachdem mit dem Wasserleitungsbau das dringendste Problem einer Lösung zugeführt worden war, musste der Wege- und Straßenbau angegangen werden.

    Wiederum die Bundestagsabgeordnete Dr. Probst und der damalige Landrat Erwin Ammann erwiesen sich als erfolgreiche Verbündete der Heßlarer. Nach dem Ausbau des Wirtschaftsweges am Bauholz wurde die Verbindungsstraße nach Schönarts asphaltiert.

    Bei der Einweihungsfeier im Herbst 1962 sagte der seit 1960 im Amt befindliche Bürgermeister Josef Lamprecht so treffend, dass Heßlar endlich nach zähem Ringen "an die Welt angeschlossen" worden sei.

    Bevor die in einem völlig desolaten Zustand befindlichen Dorfstraßen "staubfrei" ausgebaut werden konnten, musste in den Jahren 1963 - 1965 durch eine Kanalisation für eine ordnungsgemäße Entwässerung gesorgt werden.

    Als erste Maßnahme wurde hierzu der Löschweiher, der sich an Stelle des heutigen Springbrunnens befand, beseitigt.

    Der Verfasser glaubt sich daran erinnern zu können, dass er als Bub dabei gestanden hat, als der schon lange verstorbene Herr Ottmar Schreyer an einem grauen Novembertag des Jahres 1962 im Auftrag der Gemeinde die Umfassungsmauer dieses Löschweihers auch "Geensweith" genannt, was vielleicht mit Gänseweiher oder Gänseweide zu übersetzen wäre, öffnete, und die grünliche "Dreckbrühe" die Grabenstraße Richtung vormalige "Hanftlöcher" hinabfloss.

    Ab Mai 1963 begannen dann die eigentlichen Kanalisationsarbeiten.

    Der schon lange verstorbene Karlstadter Herr Hans Hecht, vormals Beschäftigter der Baufirma Liebstückel, brachte mit seinem Bagger die Heßlarer "Unterwelt" in Ordnung (gemeint ist damit natürlich, dass Herr Hecht die Kanaltrassen ausgebaggert hat).

    Nachdem alle Vorarbeiten ausgeführt waren, wurden die Dorfstraßen geteert. Hinsichtlich der Finanzierung dieser Maßnahme kam den Heßlarern wieder ein glücklicher Umstand zu Hilfe: der Eigentümer des Modehauses Koch, Herr Albin Koch, Pächter der Heßlarer Jagd, erklärte sich bereit, die Jagd auf zwölf Jahre zu pachten und den Pachtschilling in einer Summe zu zahlen. Damit war der Grundstock für die Finanzierung gelegt.

    Am 15.12.1966 war es soweit!

    Heßlar hatte für jedermann sichtbar aufgeholt!

    Landrat Erwin Ammann setzte bei seiner Einweihungsfeier den Springbrunnen in Gang - das alte oft bespöttelte Heßlar war ein "neues", schmuckes Dorf geworden.

    Wenn man die vielfältigen Baumaßnahmen der finanzschwachen, damals überwiegend bäuerlich strukturierten Gemeinde Heßlar in den Jahren zwischen 1956 und 1966 objektiv betrachtet, muss man mit Hochachtung feststellen, dass die Heßlarer in zehn Jahren das geleistet haben, wozu andere Gemeinden mehr als ein halbes Jahrhundert gebraucht hatten.

    Das ist schon eine großartige Leistung gewesen!

    Am 1. Mai 1978 wurde Heßlar im Zuge der Kommunalen Gebietsreform nach Karlstadt eingemeindet.

    Die Stadt Karlstadt erhielt auf diese Weise einen sehr schmucken neuen Stadtteil mit eigenem Gepräge, das vor allem durch den allzu früh verstorbenen Bürgermeister Josef Lamprecht entscheidend mit geformt worden war.

    Ca. 340 Einwohner leben heute in diesem Stadtteil.

    In Heßlar sind nur noch ganz wenige Vollerwerbslandwirte tätig.

    Die meisten Heßlarer pendeln zur Berufsausübung Richtung Karlstadt, Lohr, Marktheidenfeld und Würzburg.

    Seit der Eingemeindung werden von der Stadt Karlstadt kontinuierlich Maßnahmen zur weiteren Entwicklung des Stadtteiles Heßlar durchgeführt.

    So wurde im Jahr 1983 das Baugebiet Stiegel II ausgewiesen und erschlossen. Im Zuge dieser Maßnahme wurde ein Kinderspielplatz errichtet. Das Baugebiet Stiegel I wurde im Jahre 1975 noch von der ehemaligen Gemeinde Heßlar erschlossen. 1996 wurde das Baugebiet Stiegel III erschlossen, wodurch eine Abrundung der Ortsbebauung Richtung Westen erreicht wurde.

    Die ehemalige Schulscheune wurde zu einem Feuerwehrgerätehaus umgebaut.

    Außerdem konnte die Freiwillige Feuerwehr Heßlar 1991 mit einem neuen Löschfahrzeug ausgestattet werden.

    Mit großem finanziellen Aufwand wurden in den vergangenen Jahren Straßen, Gehwege, Wasserleitungen und Abwasserkanäle komplett erneuert und auf Erdverkabelung umgestellt.

    Ein reges Vereinsleben gibt es in Heßlar, wobei von den Vereinen auch größere Baumaßnahmen in Angriff genommen wurden.

    Insbesondere der TSV Heßlar sei hier erwähnt, der im Jahre 1986 mit dem Bau eines neuen Rasenspielfeldes und der Beseitigung des alten, sehr abschüssigen Fußballfeldes den letzten "Schandfleck" im Stadtteil beseitigte.

    Die Baumaßnahme wurde auch von der Stadt Karlstadt bezuschusst und vor allem in Gänze vorfinanziert. Aber auch hier kam den Heßlarern wie so oft in der Vergangenheit ein Glücksfall zu Hilfe. Auf Vermittlung des damaligen Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages Herrn Alfred Biehle erhielten die Heßlarer wertvolle Hilfe durch eine amerikanische Pioniereinheit aus Kitzingen, die mit schwerem Gerät die Rohplanierung nur für die Erstattung der Treibstoffkosten und für freie Unterkunft und Verpflegung durchführte.

    Weithin bekannt geworden ist der Stadtteil Heßlar durch den Reit- und Pferdefreundeverein Heßlar, der auf dem herrlichen Reitgelände an der Wegscheide nach Stetten und Thüngen Reitturniere ausrichtet, die von den Pferdeliebhabern aus dem gesamten fränkischen Raum frequentiert werden. 1986 wurde von diesem Verein mit finanzieller Unterstützung der Stadt eine große vereinseigene Reithalle gebaut.

    Darüber hinaus wurde im ehemaligen Raiffeisenlagerhaus das Vereinsheim des TSV, ein Übungsraum für die Trachtenkapelle und ein Dorfzentrum errichtet, das seinem Namen alle Ehre macht. Neben Familienfesten wird das Dorfzentrum für eine Vielzahl von Veranstaltungen der örtlichen Vereine genutzt. Weithin bekannt sind die Sitzungen des Heßlarer Faschingsvereins, die seit mittlerweile 23 Jahren ihresgleichen suchen und beim Publikum Jahr für Jahr für Begeisterung sorgen.

    Auch die Trachtenkapelle ist mittlerweile weit über die Grenzen des Stadtgebiets hinaus für ihre traditionelle Blasmusik bekannt. Aber auch die Partyband sorgt regelmäßig für Stimmung in vollbesetzten Festzelten. Im Dorfzentrum veranstaltet die Trachtenkapelle gemeinsam mit dem TSV alljährlich ein bei Jung und Alt beliebtes Starkbierfest. Und in der Vorweihnachtszeit ist das Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche St. Michael fester Bestandteil im Terminkalender vieler Musikbegeisterter.

    Der Obst- und Gartenbauverein pflegt das Ortsbild in hervorragender Weise, so dass Heßlar bei den unterschiedlichsten Wettbewerben regelmäßig mit besten Ergebnissen abschneidet.

    Dank seiner sehr engagierten Kirchengemeinde konnte die Pfarrkirche St. Michael innen und außen vollständig renoviert werden, sodass die Kirche mit ihren Außenanlagen ein Schmuckstück ist im ohnehin im neuen Glanz erstrahlten Ortsbild.

    Die infrastrukturelle Entwicklung Heßlars beginnend mit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, die natürlich auch in Zusammenhang mit gesellschaftlichen Veränderungen gesehen werden muss - z.B. Veränderung der Arbeitswelt, weg von der überwiegend landwirtschaftlichen Beschäftigung zu Tätigkeiten in Industrie und Dienstleistungsbetrieben - ist beachtlich.

    Dabei hatte es Heßlar aus vielen Gründen schwerer als die Nachbargemeinden an den Flussläufen von Main und Wern.

    Der unbedingte Wille, auf den "Zug der Neuzeit" aufzuspringen und die Gemeinschaft im Ort, haben dazu geführt, dass die sehr schwierige Ausgangslage überwunden werden konnte.

    Der unvergessene Gemeindeschreiber Herr Anton Reuß hat das in seiner tiefsinnigen Art und großen Beobachtungsgabe in der ersten Strophe des Heßlarer Liedes zum Ausdruck gebracht als er dichtete:

    "Is unner Dörfla nou sou klee,

    wörds überall veracht,

    liegts aa sou schief dort an sein Ree,

    sen a die Wach racht schlacht.

    Is aa die Markung steil un krumm,

    übr Heißlr lassa mir neas kumm."

    Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Jubiläum, Heßlar, und dass der in einer weiteren Liedstrophe ausgedrückte Wunsch bei Deinem Lauf durch die Zeit in Erfüllung gehen möge:

    "Schutzpatron Michl mit sein Schwert,

    dar steaht auf unnern Altar.

    Un wie ar dort dan Drache wehrt,

    beschütz?r uns Joahr für Joahr.

    Schutzpatron Michl, mir bitte drum,

    lass near neas übr Heißlr kumm!"

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