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16 000 Lichter erhellen die Nacht

Gemünden

16 000 Lichter erhellen die Nacht

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    An manchen Tagen zieht es mehr als 200 Besucher zur Struthstraße 13, wo sich vom ersten Adventssonntag bis Dreikönig jeden Tag von punkt 1630 Uhr bis 22 Uhr der bunte Lichterglanz bewundern lässt. Vor kurzem gar wollten so viele Menschen das Haus sehen, dass sich der Verkehr bis zur Staatsstraße staute. Der nahe gelegene Parkplatz der Firma UTI-Feinmechanik war zeitweise überfüllt. Darunter fanden sich Autos mit Kennzeichen aus dem Raum Miltenberg und Kleinostheim. Manchmal reisen sogar Kleinbusse an.

    Kritische Äußerungen hören Cornelia und Peter Brasch nur selten. "Die meisten sind begeistert", schildert das Ehepaar die Reaktionen der Passanten. "Besonders den Kindern gefällt es gut." Und einige Dorfbewohner - Erwachsene wie Kinder - kämen jeden Abend. "Wenn die Leute begeistert sind, das bestätigt einen weiter zu machen", verrät Peter Brasch seine Motivation.

    Weiter machen mit dem, was vor elf Jahren mit ein paar Lichterketten am Fester begonnen hat, ist für den 48-jährigen Metallbauer und die 45-jährige Kassiererin eines Discountmarktes längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Jedes Jahr kommen neue Accessoires hinzu. "Wir machen uns schon jetzt Gedanken, was wir nächstes Jahr machen."

    Dass über die Zeit hinweg alles "schweineteuer" geworden ist, besonders seit der Euroumstellung, das nervt Peter Brasch schon. Doch deshalb auf den aufwändigen Hausschmuck zu verzichten, würde weder ihm noch seiner Frau einfallen. "Wir bleiben lieber im Urlaub daheim und investieren das Geld in unser Haus", sagt er. Wie hoch diese Investition mittlerweile angewachsen ist, das wissen beide nicht genau. "Das hat ein paar schöne Tausender gekostet", ist Brasch überzeugt und nennt seine neue Santa-Claus-Frau als Beispiel: 80 Euro hat er für sie bezahlt. Auch die Sängergruppe, die er sich dieses Jahr angeschafft hat, war mit 350 Euro nicht eben billig.

    Auch für viel Geld ist nicht alles im Handel erhältlich, was sich Cornelia und Peter Brasch vorstellen und wünschen. Doch da lässt der geschickte Heimwerker nicht locker und baut das eine oder andere ganz einfach selbst. Zum Beispiel will er für nächstes Jahr ein Kamelgruppe schaffen, die am Wohnzimmererker installiert werden soll.

    Nach Weihnachten ist für die Braschs quasi schon wieder vor Weihnachten. Wenn die Läden ihre Weihnachtssachen mit Rabatten räumen, dann schlagen sie zu und zahlen oft nur noch ein Drittel des ursprünglichen Preises. Weil Peter Brasch auf Montage arbeitet, kommt er viel herum und kauft in Fulda, Frankfurt und jetzt auch in Gießen ein. Das ganze Jahr über hält das Ehepaar Ausschau nach Weihnachtsartikeln. Und so ist es nicht ungewöhnlich, wenn Cornelia Brasch mitten im August mit einem Nikolaus vom Flohmarkt nach Hause kommt.

    Ende Oktober fangen sie damit an, die Lichterketten zu montieren und das Haus zu dekorieren. Vier Wochen beansprucht das und "am ersten Adventssonntag muss alles brennen". Ein separater Stromkreis und ein Vorschaltrelais im Sicherungskasten sorgen dafür, dass die rund 16 000 Lichtpunkte rund ums Haus problemlos erstrahlen. Beim Umbau 1993 haben die Braschs gleich unzählige Steckdosen verlegt, sodass alle Bereiche unabhängig von einander mit Strom versorgt werden. Und damit die Stromrechnung überschaubar bleibt, kaufen sie ausschließlich Niedervoltgeräte. Der Verbrauch schlägt mit rund vier Kilowatt pro Abend zu Buche.

    Nach Dreikönig wird alles wieder abgebaut. Es dauert ungefähr drei Tage bis sämtliche Figuren und Lichterketten in akkurat beschrifteten Schachteln eingelagert und auf dem Dachboden verstaut sind. Alles kommt weg, denn Cornelia und Peter Brasch wollen sich im Herbst auf das Auspacken und Dekorieren freuen - und das alle Jahre wieder.

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