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LOHR: 22 Frauen, eine Leidenschaft: Pole Dance

LOHR

22 Frauen, eine Leidenschaft: Pole Dance

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    _ Foto: Simon Hörnig

    Aufwärmtraining, Gruppenfoto , und dann: „Auf geht's Ladys!“ – knapp fünf Stunden lang widmeten sich 22 Frauen am Samstag intensiv dem Pole Dance. Die amtierende Miss Pole Dance Austria, Britt Bloem, war in das Lohrer Fitness-Center Brand gekommen, um Tipps und Tricks zum Tanz an der Stange zu vermitteln.

    Verteilt auf drei 90-minütige Kurse übten die Teilnehmerinnen des Workshops gemeinsam mit der gebürtigen Niederländerin in verschiedenen Disziplinen wie Spin, Transition und Split.

    Bloem, die in Innsbruck mit dem „Poledance Playground“ ein eigenes Studio betreibt und seit drei Jahren regelmäßig Workshops veranstaltet, ging herzlich auf die Bedürfnisse und Fragen der einzelnen Kursteilnehmerinnen unterschiedlichster Leistungsniveaus ein und verstand es dabei problemlos alle bei Laune zu halten.

    Leichtigkeit und Auspowern

    Die dreimalige Miss Pole Dance Austria kam vor zehn Jahren an der Uni Leiden in Berührung mit der Sportart. Sie schätzt daran, neben dem Gefühl des Schwebens und der Leichtigkeit „sich völlig auspowern zu können“.

    Und das lebt sie in ihrem strukturierten Kursprogramm vor: Aufwärmen, vorturnen, nachturnen, nächste Übung, ein – trotz zahlreich vorhandener Ventilatoren – schweißtreibendes Intensivprogramm, dem sich die Anwesenden gerne stellten.

    Zum Teil bis aus Frankfurt angereist

    So etwa Stefanie Hombach, die alle drei Kurse gebucht hatte und eigens aus Frankfurt angereist war. Seit vier Jahren treibt sie die Leidenschaft für die Pole, sie gibt mittlerweile selbst Kurse. Mit 16 sei sie durch einen Fernsehbeitrag zum Pole Dance gekommen. Seither „hat mich das nicht mehr losgelassen“, sagt Hombach.

    Doch auch Hobbyathletinnen wie die Aschaffenburgerin Yvette Pfarrer hatten Spaß an dem Gebotenen: „So gut bin ich noch nicht, aber man nimmt immer was mit“. Das bestätigt auch Trainerin Bianca Windischmann. Für sie ist der Workshop in erster Linie ein Workout, aber auch für den Profi hat die Meisterin aus Österreich noch den ein oder andern neuen Griff parat.

    Jede Teilnehmerin wurde dort abgeholt, wo sie mit ihrem Können steht – ein Motto, das sich für Organisatorin Jessica Waters gut mit dem Kursprogramm in Lohr deckt. Genau wie Mitorganisatorin Nadine Geiger hatte sie bereits vorab Workshops bei Bloem besucht und darin eine wertvolle Ergänzung für das noch junge Pole-Angebot im Fitness-Center erkannt.

    Ärger über Schmuddelimage

    Waters ärgert das offenbar nicht auszutreibende Schmuddelimage der Sportart: „Wenn ich sage, dass ich Pole Dance mache, kommt dann schon mal ,Äh was?‘ oder zweideutige Sprüche.“ Die Leute schauten doch auch Volleyball und Handball. Da sei das Outfit der Sportlerinnen kaum anders.

    Der Workshop zeigte eines ganz deutlich: Der Tanz an der Stange erfordert mit Kraft, Koordinationsgabe, Körperspannung und einem gesunden Maß an Risikobereitschaft vielleicht mehr Einsatz als so manche Breitensportart.

    Ein weiteres Klischee, das sich hartnäckig hält: die Pole ist nichts für Männer. Dementsprechend wenig männliche Resonanz erfährt auch das Pole-Dance-Programm in Lohr, Frankfurt oder eben Innsbruck. „Kein Problem“ findet Britt Bloem. Männer könnten das auch, einige sogar sehr gut. Sie arbeiteten jedoch in erster Linie über Kraft.

    Für Bloem ist Pole Dance „ein Sport für Frauen unter Frauen“. Er drücke starke Weiblichkeit aus. Auch Feminismus spiele eine Rolle im Sinne von Frauenpower.

    Männer sind die absolute Ausnahme

    Ästhetik spielt, wie für Tanz üblich, auch beim Pole Dance eine tragende Rolle. Jedoch ist die knappe Sportbekleidung nicht etwa in erster Linie optischer Reiz, sondern vielmehr zweckdienlich: „Viele zieren sich am Anfang beispielsweise auf die lange Hose zu verzichten, aber es funktioniert besser ohne“, sagt Bloem. Man lerne, den Körper als Sportgerät zu sehen und ihn so zu akzeptieren, wie er ist.

    Am Donnerstag, 15. Juni, bietet das Trainerteam um Steffi Götzner im Fitness-Center Brand in Lohr um 10.30 Uhr einen einstündigen Schnupperkurs an – männliche Interessenten ausdrücklich erlaubt.

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