Zum zweiten Mal organisierten das Regionalmanagement Agenda 21 und das Klimaschutzmanagement des Landkreises die Main-Spessart-Aktion des bundesweiten Stadtradelns. Dabei galt es, vom 1. bis zum 21. Mai für möglichst viele Kilometer das Auto stehen zu lassen und die Straße stattdessen mit dem Fahrrad zu erobern, die Strecken zu addieren und an die Organisatoren zu melden.
Heuer strampelten 248 Radler in 19 Teams 52 000 Kilometer und sind damit theoretisch 1,3 Mal entlang des Äquators um die Welt geradelt. Hätten sie diese Strecke mit dem Auto zurückgelegt, wären 7,4 Tonnen CO2 emittiert worden.
In einer Feierstunde im Saal der Burg-Lichtspiele Mühlbach bedankten sich die Organisatoren, Ilse Krämer und Michael Kohlbrecher vom Landratsamt, mit Urkunden und kleinen Präsenten.
Alexander Lehrmann aus Stetten hat einen ganz besonderen Schulweg: Fast jeden Tag steigt der 16-jährige Gymnasiast morgens nicht wie die anderen in den Bus, sondern schwingt er sich auf sein Fahrrad und strampelt über den mehr als 100 Meter höheren Steinberg über sieben Kilometer in seine Karlstadter Schule – und wieder nach Hause. Alleine dadurch bringt er rund 75 Kilometer in der Woche zusammen. Daneben radelt auch oft in seiner Freizeit und ist er zudem noch in seiner Arbeitsgemeinschaft Mountainbike aktiv.
So hat er gemeinsam mit den anderen 17 Teilnehmern des Johann-Schöner-Gymnasiums mit fast 4100 Kilometern Gesamtleistung den ersten Platz in der Schulwertung des Stadtradelns gewonnen. Auf dem zweiten Rang landete die Realschule Lohr mit 3078 und auf Platz drei das Friedrich-List-Gymnasium Lohr mit 1600 Kilometern.
Bei der Teamwertung hatte die Radlergruppe „MirSenPrima“ vom Deutschen Alpenverein mit 58 Personen und stolzen 10 000 Kilometern die Nase vorn. Das Team „Wir im Sinngrund“ schaffte es mit 16 Radfahrern auf 4600 und der „Frankenexpress Bachgrund“ mit nur acht Radlern auf 4200 Kilometern. Hier lag zwar die Pro-Kopf-Leistung von über 500 Kilometern deutlich über der Gruppe vom Alpenverein mit knapp 180 Kilometern, doch die Absicht der Aktion „Stadtradeln“ zielt nun mal darauf ab, möglichst viele Menschen zum Radfahren zu motivieren, sagte Kohlbrecher.
Eine wirklich erstaunliche Leistung erbrachte Johann Schwind, der in den drei Zählwochen allein 2100 Kilometer in die Pedale trat – rund 100 Kilometer pro Tag. Über 1000 Kilometer schafften Norbert Gerhard und Klemens Baumann.
Landrat Thomas Schiebel freute sich, dass das Fahrrad als umweltfreundliches und gesundheitsförderndes Verkehrsmittel an Beliebtheit gewinnt. Es könne sowohl als Sport- und Freizeitfahrzeug als auch im Alltag zum Einkaufen oder für die Fahrt zur Arbeit genutzt werden. Schließlich könne der Landkreis ein ausgezeichnetes Radwegenetz vorweisen.
Reisebericht zum Abschluss
In seinem Reisebericht „Velosophie“ erzählte der junge Radlerfan Johannes Kammerer zum Abschluss der Feier von seiner 4000 Kilometer langen Radtour durch Europa, die ihn im vergangenen Jahr bis zum Fahrradfestival in Toulouse geführt hatte.