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ARNSTEIN: 30 Jahre im Dienst der musischen Bildung

ARNSTEIN

30 Jahre im Dienst der musischen Bildung

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    Gruppenbild zum 30. Geburtstag: Das Lehrerkollegium der Städtischen Sing- und Musikschule Arnstein (hintere Reihe) gestaltete den Festakt zum Jubiläum. Als Ehrengäste gratulierten und sprachen (vorne von links) Altbürgermeister und Mitgründer Roland Metz, Vorstandsmitglied des VBSM (Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen) und Festredner Martin Oberhofer, Leiterin Martha Bolkart-Mühlrath, Bürgermeisterin Anna Stolz und stellvertretender Landrat Harald Schneider.
    Gruppenbild zum 30. Geburtstag: Das Lehrerkollegium der Städtischen Sing- und Musikschule Arnstein (hintere Reihe) gestaltete den Festakt zum Jubiläum. Als Ehrengäste gratulierten und sprachen (vorne von links) Altbürgermeister und Mitgründer Roland Metz, Vorstandsmitglied des VBSM (Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen) und Festredner Martin Oberhofer, Leiterin Martha Bolkart-Mühlrath, Bürgermeisterin Anna Stolz und stellvertretender Landrat Harald Schneider. Foto: Foto: Jana Keul

    Mit einem Festakt im Musiksaal der Grundschule feierten Verantwortliche und Ehrengäste das 30-jährige Bestehen der Städtischen Sing- und Musikschule. Würdig umrahmt wurde dieses Ereignis von den Musiklehrern selbst, die einen bunten Strauß aus verschiedenen musikalischen Richtungen zum Besten gaben. Die Festrede hielt Martin Oberhofer, Stellvertretender Leiter der Musikschule Aschaffenburg und Mitglied des erweiterten Vorstandes des Verbandes der Bayerischen Sing- und Musikschulen (VBSM).

    Von allen Rednern gelobt wurde der fachlich kompetente Unterricht und die Leistungen des Lehrpersonals und der Leitung durch Martha Bolkart-Mühlrath. Bürgermeisterin Anna Stolz unterstrich die wichtige kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung der Sing- und Musikschule für die Stadt Arnstein. Die Möglichkeit für Jedermann, ein Instrument oder den Gesang zu erlernen, sei ein großer Verdienst der Schule.

    In ihrer Ansprache ließ Leiterin Martha Bolkart-Mühlrath die Geschichte ihrer Wirkungsstätte kurz aufleben. Die Musikschule wurde ursprünglich als gemeinnütziger Verein gegründet. Erste Gespräche mit dem damaligen Bürgermeister Roland Metz, der sich von Anfang an für die Musikschule eingesetzt habe, fanden im Herbst 1984 statt. Martha Bolkart-Mühlrath wurde im Februar 1985 als Leiterin der Sing- und Musikschule beauftragt.

    Von Anfang an sei Ziel gewesen, durch Förderauflagen den Unterricht ausschließlich durch qualifizierte Lehrer und ein breites Fächerangebot zu leisten. Der erste Stock im Zehnthäusel beherbergt seit damals die Musikschule. Schon im Mai 1985 hatte die Schule 153 Schüler. Von der elementaren musischen Bildung wie musikalischer Früherziehung für Kinder ab fünf Jahren über Instrumentalunterricht bis zu Ensemblearbeit reicht das Angebot. Außenstellen gab es schon von Beginn an in Büchold, Müdesheim, Gänheim und Thüngen, später kamen Schwebenried und Binsfeld dazu. Die musikalische Bildung vor Ort sei ihr schon immer am Herzen gelegen, sagte Bolkart-Mühlrath.

    Im November 1991 wurde die Sing- und Musikschule von der Stadt übernommen. Im Schuljahr 2001/2002 lernten etwa 400 Schüler an der Musikschule, heuer sind es rund 300. Seit 2008 sei ein stetiger Rückgang der Schülerzahlen zu bemerken, der verschiedene Gründe habe. Diesem Trend gelte es jetzt sich zu stellen und Lösungen zu finden, so Bolkart-Mühlrath.

    Gute Kooperationen

    Für die gut funktionierenden und seit langem gepflegten Kooperationen mit Kindergärten und Schulen als Baustein flexibler musischer Bildung am jeweiligen Unterrichtsort dankte Bolkart-Mühlrath den Verantwortlichen. Die Strukturen müssten jedoch diese Flexibilität weiter erlauben. Einen besonderen Dank richtete sie an ihr Kollegium: „Ohne Ihr Engagement wäre die Musikschule heute nicht das, was sie ist.“

    In seiner Festrede sagte Martin Oberhofer, Musik sei wie Sprache auf den Menschen emotional wirkend. Es gebe eben diese emotionale Musik und Musik mit mehr Schichten, wie es eben auch in der Literatur verschiedene Arten von Büchern gebe.

    Alle Arten von Musik haben die gleiche Berechtigung, es sei jedoch gerade Aufgabe der Lehrkräfte an den Sing- und Musikschulen, den tieferen Sinn und Bedeutung von Musik den Schülern zu vermitteln, denn das mache ja Bildung aus. „Musik soll mehr sein als bloßes Nebenbei-Gedudel“ sagte er. Der Musikunterricht möge die vielschichtigen Fähigkeiten schulen, wünschte er. Mit „Herz (Emotion), Hirn (Verstand) und Hand (Fingerfertigkeit)“ – so müsse der zu vertretende Qualitätsanspruch heißen. Das wünschte er der Schule noch viele Jahre.

    Der stellvertretende Landrat Harald Schneider unterstrich die Wichtigkeit der Erhaltung musischer Bildung für die Kommunen und appellierte auch an den anwesenden Arnsteiner Stadtrat, den Nutzen dieser Sing- und Musikschule aus diesem Aspekt heraus zu betrachten und auch weiterhin genügend Mittel zur Verfügung zu stellen. Kommunen und Land seien bei der musischen Bildung besonders gefordert.

    Metz: Das Kind ist gut geraten

    Altbürgermeister Roland Metz, Mitbegründer der Musikschule, dankte für die Einladung: „Wenn man als Geburtshelfer nach 30 Jahren zum Geburtstag eingeladen wird, dann muss das Kind doch gut geraten sein“ meinte er mit einem Augenzwinkern. „Kultur ist nicht zu wiegen und zu messen“ meinte er mit Blick auf den Stadtrat.

    Er lobte die gute Arbeit an der Musikschule und erinnerte daran, dass gerade die funktionierenden Blaskapellen in den Stadtteilen anfangs die Musikschule als Konkurrenz aufgefasst hätten. Das sei heute anders, da sie erkannt hätten, dass die Musikschule hier wichtige Grundausbildung leiste. Mit Hinweis auf die sinkenden Schülerzahlen meinte er, dass es wohl auch bei den Arnsteiner Senioren noch einiges Potenzial für die Musikschule gebe.

    Beim anschließenden städtischen Empfang in der Musikschule wurde in gemütlicher Runde weitergefeiert.

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