LOHR (WDE) Seit 40 Jahren werden auf dem Steinthalerhof bei Lohr Legehennen gehalten. Laut Hofinhaber Peter Dietrich "bisher immer in Käfighaltung". Damit ist jetzt Schluss. Nach einem rund 100 000 Euro teuren Umbau seines Stalles, hält der Landwirt nun 4000 Hennen in Bodenhaltung und 5000 in der konventionellen Käfighaltung. Bisher waren es 10 000 in Käfighaltung.
Den 4000 Bodenhaltungshennen stehen seinen Worten zufolge neben dem Scharraum im nun mit Volieren statt Käfigen ausgestatteten Stall weitere 200 Quadratmeter in einem überdachten Wintergarten zur Verfügung. Diesen könnten die Hühner "bei jeder Witterung nutzen", was ein Vorteil gegenüber der Freilandhaltung sei. Denn bei diesem Haltungssystem könnten die Hühner nur bei geeigneter Witterung raus.
Als Grund für die Umstellung nennt Dietrich eine veränderte Nachfrage in den letzten Jahren. Sollte die Nachfrage nach Bodenhaltungseiern weiter steigern, werde er auch die andere Stallhälfte umrüsten, kündigte er an. Weil die Produktionskosten für Eier aus Bodenhaltung höher seien, als bei Eiern aus Käfighaltung, seien die Bodenhaltungseier auch etwas teurer. Qualitätsunterschiede gebe es aber nicht zwischen den beiden Produktionsvarianten.
Vor vier Tagen bekam Dietrich 4000 Legehennen für seine Bodenhaltung. Die 17 Wochen alten Tiere müssten zur Eingewöhnung noch zwei Wochen im Stall bleiben, so der Hühnerhalter, dann dürften sie auch den Wintergarten nutzen. Dieser sei mit einem feinmaschigen Zaun versehen, so dass weder Vögel noch Nagetiere zu den Hühnern gelangen könnten.
Ab einem Alter von 19 Wochen legen die Hennen laut Dietrich Eier. Die Legeleistung liege im Durchschnitt bei 80 Prozent. Bei 9000 Hennen bedeutet dies pro Tag 7200 Eier. Nach Dietrichs Angaben legen die Hennen 13 Monate lang, dann käme die Mauser und eventuell nochmals eine Legezeit von drei bis vier Monaten. Danach würden die Tiere geschlachtet. Seine Abnehmer findet Dietrich im Großraum Lohr.
Auf rund 100 Hektar Ackerland baue er das Getreide, das er seinen Hühnern füttere, selbst an. Mit dem anfallenden Mist wiederum würden die Felder gedüngt, so dass ein geschlossener Kreislauf entstehe, "wie er ökologisch nicht besser sein könnte". Fürs Frühjahr plant Dietrich in seinem Hühnerstall einen Tag der offenen Tür.