I- ch weiß nicht, ob Sie zu den Leuten gehören, die sich die Nacht zum Dienstag um die Ohren geschlagen haben, nur um im Fernsehen live dabei zu sein, als ein Ägyptologe mit einem Bohrgerät Löcher in die Steine der Cheopspyramide bohrte. Ich habe es vorgezogen, im Bett zu bleiben, weil ich schon geahnt habe, dass bei der Aktion nichts heraus kommen würde.
Die 4800 Jahre alten ägyptischen Pyramiden wurden bekanntlich im Altertum zu den sieben Weltwundern gerechnet. Deshalb hat sich ein gewisser Cestius in Rom vor rund 2000 Jahren ebenfalls eine Pyramide als Grabmal bauen lassen, nur viel, viel kleiner, sozusagen im Westentaschenformat. Diese Cestius-Pyramide ist zwar kein Weltwunder, gilt aber immerhin als eine Sehenswürdigkeit in Rom.
Seit dem vorigen Jahr haben wir auch in Lohr am Schlossplatz eine sehenswerte Pyramide - nicht aus Stein, sondern aus Holz und Kunststoff, nur unwesentlich kleiner als die Cestius-Pyramide. Mit dem Ende der Sonderausstellung im Spessartmuseum hat sie ja eigentlich ausgedient, aber der Museumsleiter Herbert Bald hat gesagt, dass er sie für die nächste Ausstellung wiederverwenden will. "Recycling" nennt man das heutzutage. Wie er das machen will, das wollte er mir nicht verraten. Nachdem es aber bei der nächsten Sonderausstellung um etwas Süßes gehen soll, tippe ich auf einen riesigen Zuckerhut. Damit könnten wir dann in Konkurrenz zu Rio de Janeiro treten.
Euer Bayerstürmer (kan)