Viel Trubel herrschte im Hause Müller in Ansbach, als sie am Donnerstag ihre Diamantene Hochzeit feierten und Bürgermeister Otto Dümig zum Gratulieren kam. Kinder, Enkel und Urenkel waren da, sowie viele Gratulanten, die dem rüstigen Paar ihre Glückwünsche zum Ehejubiläum aussprachen.
Das Paar lernte sich 1957 auf der Arbeit kennen und zwei Jahre später – am 2. Mai 1959 – heirateten sie in der Kirche in Wombach. 1964 haben sie ihr Haus in Ansbach gebaut, in das sie 1965 eingezogen sind.
Helmtrud Müller ist eine gebürtige Hübner und wurde 1938 in Wombach in einer Großfamilie geboren. Insgesamt waren sie zehn Geschwister. Nach dem Abschluss der Hauswirtschaftlichen Berufsschule kümmerte sie sich um die Haushalte zweier Zahnarztfamilien, bevor sie bei der Firma Oskar Winkler in Lohr anfing zu arbeiten.
Ihr zukünftiger Mann bediente die Maschine neben ihr und so lernten sich die beiden kennen. "Ich hab sie auch immer mit dem Motorrad mit zur Arbeit genommen", erinnert sich Helmut Müller. Er ist Jahrgang 1935, hat einen Bruder, wurde in Würzburg geboren und ist in Ansbach aufgewachsen. Nach der Schulzeit und der Arbeit am elterlichen Hof arbeitete er bei der Schuhfabrik Schürr in Lohr und später eben auch bei der Firma Oskar Winkler.
1960 war sein ältester Sohn bereits geboren, als Müller noch einmal eine Lehre als Fliesenleger begann. In diesem Beruf arbeitete er bis zu seinem Rentenbeginn. Das Paar hat zwei Söhne und eine Tochter, sieben Enkelkinder und inzwischen auch fünf Urenkel.
Auf die Frage nach dem Geheimnis ihrer 60-jährigen Ehe, antwortet er: "Was wolle ma sach. Mir ham gschafft, mir ham uns gern ghabt. Und wir ham ach gestritten, aber es dem anderen nicht übel genommen" und sie ergänzt: "Ganz normal halt".
Zeit für Hobbys hatte das Paar früher nicht. Da war die Familie und die Arbeit. "Gott, was ham mir gschafft", meint Helmut Müller und angesprochen auf ihre schöne Blumenpracht im Garten meint seine Frau: "Ja, den machen wir noch, auch wenn es schwerer fällt".
Gefeiert hat das Paar den Jubeltag im Kreise der Familie und am Wochenende gibt es nach einer Danksagungskirche noch einmal ein großes Fest im Bräustüble in Marktheidenfeld.