Gleich zwei Jubiläen konnten Generalvikar Domkapitular Thomas Keßler und Pater Georg Menachery mit den Bücholder Gemeindegliedern feiern: Zum einen ist es das 650-jährige Bestehen der selbständigen Pfarrei Büchold, zum anderen die Fertigstellung der Kirche St. Nikolaus und Mariä Heimsuchung vor 400 Jahren. Bis dahin war die Pfarrkirche der Bücholder die St. Johanniskirche, die in der Dorfmitte stand.
Die Gründung einer Pfarrei sei damals nicht nur von religiösen Gedanken getragen gewesen, sagte der Generalvikar in seiner Predigt. Es sei auch um weltliche Macht gegangen. So sei es auch im Jahr 1372 unter der Herrschaft des Dietz von Thüngen gewesen. Zusammen mit Bischof Albrecht von Hohenlohe wurde die Gründung der selbständigen Pfarrei Büchold besiegelt. Bis dahin gehörten die Bücholder Gläubigen zur Mutterpfarrei Altbessingen.
Mit Beginn der Reformation waren die "Thüngen" zur neuen Lehre übergetreten. Büchold wurde evangelisch. Bei der Rekatholisierung durch Fürstbischof Julius Echter wurde die ‚Herrschaft Büchold’ an Dietrich Echter von Mespelbrunn übereignet. Von ihm wurde eine neue Schlosskapelle gebaut. Die Zahl 1622 ist heute noch als Jahr der Fertigstellung im Chorgewölbe zu finden.
Ein Haus aus Menschen
Bürgermeister Franz-Josef Sauer betonte in seiner Grußrede, dass die Kirche in Büchold von der Gemeinde getragen werde. Die Kirche sei nicht nur aus Steinen gebaut, sondern sie sei in Büchold ein Haus aus Menschen, die vor allem in Zeiten von Not und Elend auf Gottes Hilfe vertrauen.
Dass dem so ist, bewiesen die Buben und Mädchen aus dem Kindergarten. Sie sangen Lieder und bauten im Chorbereich eine Kirche aus großen Bauklötzen auf. Danach gings im Festzug mit den Bücholder Musikanten zum Kindergarten zum Feiern.
An der Orgel und mit liturgischem Gesang wurde der Festgottesdienst durch Orgelbaumeister Martin Karle bereichert. Die langjährige Mesnerin Margot Heilmann bot am Samstag und Sonntag Kirchenführungen an.