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Wombach: Genossenschaftliche Bäckerei in Wombach: 85.000 Euro für "Wombicher Beck"

Wombach

Genossenschaftliche Bäckerei in Wombach: 85.000 Euro für "Wombicher Beck"

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    ALE-Leiter Jürgen Eisentraut übergab den Förderbescheid an den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Dirk Rieb, den Vorstandsvorsitzenden Marcus Ullrich und Bäckermeister Simon Riethmann (von links). 
    ALE-Leiter Jürgen Eisentraut übergab den Förderbescheid an den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Dirk Rieb, den Vorstandsvorsitzenden Marcus Ullrich und Bäckermeister Simon Riethmann (von links).  Foto: Thomas Josef Möhler

    In Rekordzeit hat das Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) eine Förderung von über 85.000 Euro für die Wombacher Dorfgenossenschaft zur Wiedereröffnung der örtlichen Bäckerei als "Wombicher Beck" genehmigt. Fünf Wochen dauerte es vom Erstkontakt bis zum Bescheid, den ALE-Leiter Jürgen Eisentraut am Donnerstag symbolisch an Vorstand und Aufsichtsrat überreichte.

    Möglich gemacht hat den Zuschuss das Programm "Förderung von Kleinstunternehmen der Grundversorgung für vitale Dörfer". Die Arbeitsgruppe zur Wiedereröffnung der Bäckerei hatte es nach den Worten des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Dorfgenossenschaft Dirk Rieb "gar nicht auf dem Schirm, dass es dafür eine Förderung geben könnte".

    Erst eine Wombacherin, die beim ALE arbeitet, machte sie darauf aufmerksam. Nach einigen Zweifeln, ob die Genossenschaft überhaupt förderberechtigt ist, die bürokratischen Hürden zu meistern sind und unter dem Strich etwas herauskommt, habe man sich entschieden: "Wir probieren es."

    Einfache Dorferneuerung

    Dann ging nach Riebs Worten alles ganz schnell. Am 26. April nahm die Arbeitsgruppe erstmals Kontakt zum ALE auf. Der zuständige Sachbearbeiter sei von der Idee von Anfang an begeistert gewesen und habe sich sehr bemüht. Als formale Voraussetzung habe die Stadt Lohr am 2. Mai eine einfache Dorferneuerung eingeleitet.

    Das Fördergebiet sei am 16. Mai genehmigt worden, "wir konnten loslegen". 26 Positionen waren nach Riebs Angaben im Förderantrag zu bearbeiten, der am 26. Mai elektronisch hochgeladen wurde. Am 30. Mai erhielt die Dorfgenossenschaft den unterschriebenen Förderbescheid. "Das ist rekordverdächtig", meinte Rieb, der sich von der unbürokratischen und schnellen Arbeit des ALE beeindruckt zeigte.

    Das hörte Amtsleiter Jürgen Eisentraut natürlich gerne: "Es war schon einmalig, dass es so schnell gegangen ist. Aber das spricht auch dafür, dass die Dorfgenossenschaft gut vorbereitet war." Dass die Förderung gewährt worden sei, habe mit dem Verfassungsauftrag gleichwertiger Lebensverhältnisse in Bayern zu tun, erörterte der Leitende Baudirektor. Dazu gehörten eben nicht nur Schulen und Rathäuser, sondern auch die Nahversorgung. Deshalb sei das Programm für Kleinstunternehmen aufgelegt worden. Nach Eisentrauts Angaben gibt es die Dorferneuerung im Freistaat seit 1982. In diesen 40 Jahren seien in Unterfranken fast 500 einfache und umfassende Dorferneuerungen angeordnet worden, von denen über 240 abgeschlossen seien.

    In die unterfränkischen Dorferneuerungen wurden laut Eisentraut seit 1982 rund 460 Millionen Euro investiert. Davon seien über 230 Millionen Euro über das bayerische Dorferneuerungsprogramm durch Zuschüsse finanziert worden. Die Wombacher Bäckerei sei das 150. Projekt im Rahmen der Förderung von Kleinstunternehmen.

    Nicht irgendeine Filiale

    Die Bäckerei könne nun wieder ein sozialer Treffpunkt im Dorf werden, so Eisentraut. Dabei entstünden auch noch ortsnahe Arbeitsplätze. Für die Wombacher sei das "ihre Bäckerei", nicht irgendeine Filiale einer Kette. Mit Simon Riethmann als Bäckereimeister und Brotsommelier "wird das sicher eine Bäckerei, die gut ist".

    Nach Angaben des ALE-Leiters beläuft sich die Förderung auf 85.563 Euro für die Ausstattung von Backstube und Laden bei einer Investition von fast 195.000 Euro. Beim Projekt der Dorfgenossenschaft handle es sich um ein "Wagnis, das sich lohnt". Wenn es gelinge, "wird die Bäckerei ein Schmuckstück für die nächsten Jahrzehnte".

    Bereits 672 Mitglieder

    Darüber wird sich Eisentraut wenig Sorgen machen müssen, denn nach Angaben der Genossenschaft hat sie aktuell bereits 672 Mitglieder und damit potenzielle Kunden der Bäckerei. Neben der Förderung gab es beim Übergabetermin noch eine zweite gute Nachricht. Ein ganzes Regal voll verschiedener Brotsorten bewies, dass die Bäckerei um Simon Riethmann funktioniert. Der geplanten Wiedereröffnung am 20. Juni um 6 Uhr dürfte somit nichts mehr im Weg stehen.

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