Von 1988 bis 1992 war man bereits in zwölf Etappen über 1200 Kilometer von Garmisch bis Flensburg marschiert. Da war es nach dem Fall der Mauer nur logisch, Deutschland auch von West nach Ost zu durchqueren.
Am 25. April 1997 waren die Reservisten an der deutsch-belgischen Grenze bei Aachen zum Deutschlandmarsch II gestartet, der nun an der deutsch-polnischen Grenze in Görlitz abgeschlossen wurde.
Empfangen wurde die Marschgruppe an der Landeskrone von Oberstleutnant Lachmann (Görlitz), der mit den Reservisten die letzte Etappe durch Görlitz zur polnischen Grenze an der Neiße marschierte. Hier meldete der "ranghöchste Reservist", Stabsfeldwebel a. D. Manfred Wenzel die Marschgruppe beim Leitenden der Veranstaltung, Oberstleutnant Breuer, Dresden. In einer kurzen Ansprache gratulierte er den Marschteilnehmern zu ihrer Leistung, die nach seinem Informationsstand wohl einzigartig in der Reservistenarbeit sei. Die Teilnehmer könnten stolz sein auf das Geleistete.
Ein Grußwort sprach auch Oberstleutnant Schöffler, der für Hausen zuständige Stabsoffizier für Reservisten. Er freute sich, in seinem Zuständigkeitsbereich eine solch aktive Reservistenkameradschaft zu haben und schloss sich den Glückwünschen seines Vorredners an.
Bürgermeister Großmann begrüßte die Reservisten und Gäste in der Europastadt Görlitz und beglückwünschte die Marschteilnehmer zu ihrer großartigen Idee, mit ihrem Marsch eine Brücke von den "alten" in die "neuen" Bundesländer zu schlagen. Bald werde diese Außengrenze der Europäischen Gemeinschaft weiter nach Osten wandern. Darauf stelle sich Görlitz ein.
Steinfelds Bürgermeister Matthias Loschert, der mit den Reservisten angereist war, würdigte in seinem Grußwort deren Aktion. Die Märsche von Garmisch bis Flensburg und nun von Aachen bis Görlitz seien ein herausragendes und einmaliges Ereignis, eine Werbung zum einen für die Soldaten der Bundeswehr, zum anderen für die Gemeinde Steinfeld. Er freue sich, an der Abschlussetappe und Feierstunde teilnehmen zu können.
Vom Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr, Landesgruppe Sachsen sprach Hauptmann d. R. Streller Grußworte und überreichte als kleines Präsent einen alten "Meilenstein" mit Entfernungsangaben der Postmeilen von Görlitz in alle Himmelsrichtungen. Vielleicht entdecken die Reservisten darauf noch eine Marschvorgabe.
Zur kleinen Feierstunde im Görlitzer Stadtgarten neben der Grenze konnte Vorsitzender Walter Rauch noch viele weitere Gäste begrüßen, darunter Major Karl-Heinz Romeis, Chef der Pateneinheit aus Tauberbischofsheim, sowie Mitglieder und Ehefrauen der Reservisten.
Sieben waren die ganzen knapp tausend 1000 Kilometer mit marschiert. Als Anerkennung erhielten sie eine vom Materialwart Thomas Hock speziell angefertigte Urkunde und Nadel, allen voran der "Oldtimer" Winfried Stamm, der im 61. Lebensjahr kein bisschen müde ist, im Gegenteil den Jüngeren noch etwas vormachte. Ihm folgte sein "Zimmer- und Marschkollege" Helmut Riethmann, mit 58 Jahren der zweitälteste "Durchläufer". Ebenfalls geschafft hatten dies Walter Hock, Thomas Hock, Matthias Marschall, Walter Rauch und Edgar Scheiner. Die beiden "Feldköche" Erhard "Obelix" Stamm hatten an fünf, Helmut "Paulo" Schebler von der Reservistenkameradschaft Lohr an acht Etappen teilgenommen. Schebler hatte als "Feldscher" die kleineren und größeren Blessuren der Marschierer behandelt. Hubert Bickel, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Lohr hatte bei acht Etappen die Marschtruppe logistisch unterstützt.
Anschließend überreichte Vorsitzender Rauch einen Spendenscheck über 1000 Euro an den stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Rathmannsdorf, Wachter. 750 Euro stammen aus dem Erlös des diesjährigen Waldfestes, der Rest wurde von einer Privatperson gespendet. Die Reservisten hatten beschlossen, die Hälfte des Spendenanteils aus dem diesjährigen Waldfesterlös für Betroffene der Flutkatastrophe in Sachsen zu verwenden, die andere Hälfte für die Innenrenovierung der Rohrbacher Kreuzkapelle.
Wachter versicherte, das Geld sei gut angelegt. Es werde verwendet für den Wiederaufbau des dreigruppigen Kindergartens in Rathmannsdorf, der durch das Elbe-Hochwasser regelrecht vernichtet wurde.

Die vier Tage nach dem Ende des Deutschlandmarsches bis zur Heimreise nutzen die Hausener Reservisten und Reiseteilnehmer zum Kennenlernen der Lausitz.