Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

Lohr: Abenteuer und Wissen: Willi Weitzel klärte Kinder über den Klimawandel auf

Lohr

Abenteuer und Wissen: Willi Weitzel klärte Kinder über den Klimawandel auf

    • |
    • |
    Kinder in Kenia, die bei 40 Grad im Schatten in der Schule sitzen, fotografiert von Willi Weitze bei einem seiner Besuche in Afrika. Weitzel schaffte es, die Verbindung zwischen unserem Verhalten und den Auswirkungen in Afrika, kindgerecht darzustellen.
    Kinder in Kenia, die bei 40 Grad im Schatten in der Schule sitzen, fotografiert von Willi Weitze bei einem seiner Besuche in Afrika. Weitzel schaffte es, die Verbindung zwischen unserem Verhalten und den Auswirkungen in Afrika, kindgerecht darzustellen. Foto: Jennifer Weidle / Willi Weitzel

    In ein Tor zu fernen Welten hat sich die Stadthalle Lohr am vergangenen Sonntag verwandelt, als Willi Weitzel, bekannt aus der Kindersendung "Willi wills wissen", seine multimediale Liveshow "Willis wilde Wege" auf die Bühne brachte. Die Show richtete sich hauptsächlich an Kinder ab fünf Jahren. Aber auch Erwachsene konnten einiges mitnehmen.

    "Für eure Eltern war ich so etwas wie heute der Checker Tobi für euch", erklärte Weitzel und leitete damit in seine Entwicklung vom TV-Moderator zum Reisenden über. Dabei schlug er auch ernstere Töne an, als er auf den Klimawandel zu sprechen kam. Schon 1979, bei der ersten Weltklimakonferenz, sei klar gewesen, dass die Menschheit vor großen Herausforderungen stehe, wenn sie so weitermache wie bisher. Ein zentrales Thema seiner Show war seine Reise nach Kenia, an die Grenze zu Äthiopien, die er im Auftrag des Kindermissionswerks "Die Sternsinger" unternommen hatte.

    Ziegen sind "Lebensversicherung und Bankkonto in einem"

    Diese große Hilfsaktion von Kindern für Kinder weltweit war Ausgangspunkt für eindrucksvolle Geschichten, die er kindgerecht erzählte. So erfuhren die jungen Zuschauenden, warum in der Region Krieg herrscht und Ziegen dort einen so hohen Stellenwert haben. "Für die Familien sind Ziegen, Lebensversicherung und Bankkonto in einem", erklärte Weitzel. Er verdeutlichte, dass es bei den Konflikten um Weideland geht: Wenn Regen in einem Land ausbleibt, ziehen Hirten mit ihren Tieren über die Grenze, was oft zu tödlichen Auseinandersetzungen führt. "Hier herrscht Krieg, und der Preis ist Gras – eigentlich ein blöder Grund, um sich gegenseitig umzubringen", sagte Weitzel betroffen.

    Die Kinder im Publikum lernten durch eindrucksvolle Bilder und Geschichten, dass unser Verhalten direkte Auswirkungen auf das Leben der Menschen dort hat. Weitzel zeigte Fotos der seit Monaten andauernden Dürre, von aufgerissenen Erdschollen und von Kindern, die im ausgetrockneten Flussbett nach Wasser graben. Besonders eindrucksvoll war das Bild einer Schulklasse, deren Kinder acht Kilometer täglich zur Schule laufen – nicht nur, um zu lernen, sondern auch, weil sie dort die einzige Mahlzeit und Trinkwasser bekommen.

    Kurzer Film veranschaulichte die Erderwärmung

    Weitzel zeigte auch, dass das Geld, das von den Sternsingern gesammelt wird, in Kenia ankommt. An einem Brunnen, der mit Spenden finanziert wurde, trifft er ein zehnjähriges Mädchen. Sie läuft jeden Tag mehrere Kilometer zum Brunnen, um Wasser für ihre Familie zu holen. "Die Menschen dort verstehen nicht, warum sich ihre Lebensbedingungen in so kurzer Zeit so drastisch verändert haben. Sie kennen kein Fernsehen, kein Internet und sie fliegen nicht", schilderte Weitzel. Neben diesen erschütternden Einblicken in das Leben in Kenia zeigte Weitzel auch, wie CO₂ das Klima beeinflusst.

    Ein kurzer Film veranschaulichte kindgerecht, wie die Erderwärmung die Dürre in Kenia verschärft und das Leben der dortigen Kinder bedroht. "Für mich war der Klimawandel bis dahin nur ein Wort", gab Weitzel zu. Erst auf seiner Reise habe er die realen Auswirkungen gespürt: "40 Grad im Schatten, 65 Grad Bodentemperatur – das war unfassbar."

    In einem Moment der Selbstreflexion berichtete Weitzel von seinen Reisen, die ihn bereits in 70 Länder geführt haben. "Das ist nicht gut für die Umwelt", gab er zu und betonte, wie wichtig es ihm sei, heute ein Vorbild zu sein. Für die Anreise nach Lohr hatte er bewusst den Zug genommen. Er appellierte an die Kinder, auch im eigenen Haushalt kleine, aber wirkungsvolle Veränderungen vorzunehmen: "Weniger Fleisch essen, mehr mit dem Fahrrad fahren, keine Flugreisen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden