Notar Dr. Dieter Keßler verabschiedete sich nach 38 Jahren in seiner Kanzlei mit einem Bürofest: 150 Gäste, darunter Vertreter von Kommunen und Behörden, feierten mit ihm den Abschied aus dem Notariat in den Ruhestand.
Mit vier Geschwistern in Frankenthal in Rheinland-Pfalz aufgewachsen, hatte Dieter Keßler am 1. April 1975 das Notariat in Karlstadt übernommen. In seiner Ansprache blickte er auf sein Berufsleben zurück. In den 38 Jahren beurkundete er viele Rechtsgeschäfte, vor allem Grundstücksverträge, Begründung von Wohnungseigentum einschließlich der Finanzierungen und der damit verbundenen Grundschulden – von Villen und großen Grundstücken bis zu einem Grundstück von weniger als einem Quadratmeter: „Auch dies haben wir erledigt“, sagte der Notar.
Im Familienrecht unterschrieb Keßler Eheverträge beim Beginn und bei der Scheidung. Für kurze Zeit war er auch als Standesbeamter für Lebenspartnerschaften tätig. „Die erste Trauung war auch für mich etwas ganz Besonderes“, erinnert er sich. Eine zweite Trauung ist ihm im Gedächtnis geblieben. „Ein Paar kam in einer großen Stretch-Limousine vorgefahren. Das sorgte natürlich für Aufsehen.“
Im Erbrecht waren Testamente, Erbverträge, Verzichtsverträge und Ausschlagungen bei Überschuldung zu beurkunden. Zu seinen Tätigkeiten im Handelsrecht gehörten Registeranmeldungen, Gründungen und Auflösungen von GmbHs, Aktiengesellschaften und englischen Limiteds. Sogar eine Kommanditgesellschaft auf Aktien wurde im Notariat vollzogen.
Bei vielen Vorgängen arbeitete Dieter Keßler mit verschiedenen Behörden zusammen wie Landratsamt, Gemeinden, Amtsgericht Gemünden, Grundbuchamt, Nachlassgericht und Betreuungsgericht. Deren Vertretern dankte er für die gute Zusammenarbeit, ebenso den Rechtsanwälten und Steuerberatern. „Gemeinsam haben wir in all den Jahren zum Wohle der Bürger deren Belange gut und reibungslos abgewickelt“, so Dr. Keßler. Anschließend fügte er: „Ich hoffe, dass alle Mandanten aus Industrie, Handel und Gewerbe sowie alle Privatpersonen mit der Arbeit des Notariats auch zufrieden waren.“
Ein besonderes Dankeschön ging an die „Büromannschaft“, die beiden Oberinspektorinnen Jeanette Biernoth und Melanie Purucker sowie an Mathilde Stöcker, Brigitte Wingenfeld, Stefanie Hahn, Maria Schneidhoffer und Brigitte Hofmann sowie an seinen Vertreter seit 1983, Notar a. D. Wolfgang Wieser. Keßler wurde auch Dank zuteil von Bürgermeistern und Behördenvertretern. Statt um Geschenke bat der scheidende Notar um Geld für den Karlstadter Pater Gerling in Bolivien. Er wird sich nun mit seinem Sohn dem Golfen widmen, mit seiner Frau verreisen und weiter aktiv der Kunst widmen. Am 26. April wird Dr. Dieter Keßler dann ein letztes Mal sein Siegel auf eine Urkunde drücken, bevor er die Amtsgeschäfte an seine Nachfolgerin, Dr. Yvonne van Eickels, übergibt.