„Erdlinge sind friedlich und ernähren sich von Bratwurst, Glühwein und Lebkuchen“ und ihre Klänge in der Weihnachtszeit „dringen tief ins Innerste und erzeugen ein behagliches Gefühl“ – so lautete das Fazit zweier Aliens, die mitten in einem Christkindelsmarkt gelandet waren. Wie den Außerirdischen dieser von Anja Wondraschek vorgetragenen Geschichte wurde es auch den Zuhörern der bis auf den letzten Platz besetzten Aula des Nägelsee-Schulzentrums warm ums Herz beim Adventskonzert der Bläserklassen der Gustav-Woehrnitz-Mittelschule Lohr. Bezaubernd durch das Programm führten am Donnerstagabend die Schülersprecher Maik Heinrichs und Emily Brönner als Weihnachtsmann und Engel.
Nach „Weihnachtschoral“ und „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ stimmte das Publikum zu „Wir sagen euch an den lieben Advent“, begleitet von den Bläserklassen sechs und sieben mit ein. Erst seit sechs Wochen gibt es die fünften Bläserklassen, welche mit „Die fantastischen Fünf“ und „Mit dem Strom“ ihr Debüt gaben.
Heilige drei Könige
Einige Schüler der 6a hatten für ihr Stück „It?s good“ ein außergewöhnliches Instrument gewählt: Boomwhackers. Diese bestehen aus unterschiedlich langen Kunststoffröhren und erzeugen Töne, wenn man sie auf jede beliebige Oberfläche schlägt.
Im Spiel der Theatergruppe wurde der Asylantrag der Heiligen drei Könige im Registrierzentrum abgelehnt, sie mussten ihr Gold verzollen und wurden wieder auf die Heimreise geschickt. „Hoffen wir, dass sie illegal weiterreisen und den Stall doch noch finden“, hieß es.
„Ganz stark“ fanden nicht nur Nikolaus und Engel, dass die ukrainische Familie Kriukovska, die in Neustadt wohnt, zwei Lieder aus ihrer Heimat zum Besten gab.
Beschwingt durch „Mary?s Boy Child“ und „Weihnachtsblues“, vorgetragen von den Bläserklassen acht und neun, durften die Besucher bei „Karibische Weihnacht“ und „Tierische Weihnacht“ der Klassen sieben bis neun erraten, welches bekannte Weihnachtslied sich im jeweiligen Stück versteckt hatte.
Für Egon Schiller, den Vorsitzenden des Elternbeirates, war klar: „Das war allererste Sahne!“ Er lud alle Anwesenden noch zum acht Meter langen Plätzchenbuffet mit mindestens 100 Sorten Plätzchen ein und bedankte sich für die große Unterstützung durch die Eltern.
Auch Schulleiterin Susanne Rinno bedankte sich bei den Musik- und Theaterlehrern Adolf Amend, Eva Scheublein, Annette Hettiger, Lena Röll und Kerstin Schwarzkopf für ihr Engagement. Sie und die Musikschullehrer Rainer Nöth, Gerhard Kunkel, Susanne Nickel und Stefanie Fleck, wie die ehemaligen Kollegen Waltraud Vogler und Ali Kreissel hätten die Veranstaltung erst möglich gemacht. Adolf Amend, der in diesem Jahr zum letzten Mal hauptamtlich dabei war, verabschiedete Rinno und begrüßte als Nachfolgerin von Peter Sander Eva Scheublein und den neuen Hausmeister Andreas Wenisch. Für einen stimmungsvollen und klanggewaltigen Ausklang sorgte das Finale „Amerikanische Weihnacht“, in dem alle Bläserklassen mitwirkten.