Und am selben Tag, als in Rom der Vatikan verlautbaren ließ, dass man einen wissenschaftlichen Beleg für die Echtheit des Grabs des ersten Theologen der christlichen Geschichte in der römischen Basilika „San Paolo fuori le Mura“ führen könne, da fand in der Marktheidenfelder St.-Josefs-Kirche die Aufführung des Musicals „Paulus – einer von uns“ statt.
Entscheidende Stationen im Leben des Paulus von Tarsus hat der 1961 geborene Hörspielautor Hanno Herzler prägnant zusammengefasst. Das Musical wurde von Siegfried Fietz, geboren 1946, vertont, der als wichtiger Vertreter des „Neuen Geistlichen Lieds“ in Deutschland gilt. Am bekanntesten wurde wohl seine populäre Vertonung des Gedichts „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das der evangelische Widerstandskämpfer und Theologe Dietrich Bonhoeffer in der Todeszelle der nationalsozialistischen Diktatur verfasst hatte.
„Er ist jetzt einer von uns“ singen die Christen in Damaskus, nach der unerwarteten Verwandlung des Saulus zum Paulus. „Sie ist jetzt eine von uns“ wird auch in Philippi gesungen, nachdem Lydia als erste Europäerin zum christlichen Glauben gefunden hat. Die Herzen der Gläubigen werden leicht, Menschen werden zu Menschen. „Die Stein-Zeit geht zu Ende“ sangen die in der Marktheidenfelder St.-Josef-Kirche vereinten Chöre und „Schau nach vorn und nicht zurück“.
Die eingängigen Melodien waren von den jeweiligen Chorleitern präzise eingeübt worden. Die begleitenden Musiker aus der christlichen Jugendband „La Speranza“ boten einen erstaunlich sicheren melodischen und rhythmischen Rückhalt. Eine ganze Reihe von Solorollen (siehe nebenstehende Zusammenfassung) waren zu besetzen und alle meisterten ihre Aufgabe trotz des ganz natürlichen Lampenfiebers.
Dem Gesamtleiter Alexander Wolf war es gelungen, viele Mosaiksteinchen zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen. Mit dem nötigen Nachdruck führte er die Stimmen vom Dirigentenpult aus, während Regisseurin Sigrid Lorenz soufflierend die Spielszenen in einer netten Kulisse und mit schönen Kostümen ausgestattet vorantrieb.
So wurde die Wandlung des Saulus zum Paulus und die Geschichte der frühen Christengemeinde für Alt und Jung einmal auf ganz unkonventionelle Weise verkündet. Vor allem den Jungen hat diese offenbar viel Spaß gemacht und die Älteren hatten sicher auch ihre Freude dabei. Die Mitwirkenden: Chöre: Kinderchor St Josef (Leitung: Alexander Wolf) sowie Familienchor St. Josef (Leitung: Heinz Zenglein) aus Marktheidenfeld; Kinderchor Schmetterlinge (Leitung Almut Rösch) aus Trennfeld: Sophia Huth, Caroline Rösch und Laura Peres sowie der Gospelchor Leuchtspur (Christa Gutmann) aus Oberndorf.
Instrumentalisten: Ann Katrin Urlaub (Klavier), Lena Fürchow (Querflöte), Kilian Roth (Bass) und Philipp Lorenz (Schlagzeug).
Solisten: Sina und Lisa Brinkmann, Elena Väth, Andrea Zenglein, Elena Fischer, Lisa Hermann, Lena Kuhn, Alexander Gutmann und Josef Deppisch.
Rollen: Elena Fischer (Saulus/Paulus), Laura Schmitt (Petrus), Jürgen Wicha (Ananias), Holger Seidel (Jesus), Bernhard Elsesser (Lukas), Nicolas Schultz (Mazedonier), Selina Weidig (Silas), Anna Schwarzkopf (Timotheus), Celina Wicha (Heraklia), Lisa Hermann (Lydia), Lena Kuhn (Sklavin), Stephanie Pfister (Mann), Hanna Kuhn (Kunde), Josef Deppisch (1. Richter), Volker Fischer (Phaon), Alexander Gutmann (Kerkermeister);
Soldaten: Elena Väth, Jennifer Lenhart, Lina und Sina Brinkmann;
Erste, Zweite und Dritte Stimme: Vanessa Fischer, Marie Luise Deppisch und Carina Schäfer;
Steine: Nele Ilg-Ruppert, Alexander Swain, Elena Wahl, Caterina Kraus, Pia Niemetz, Laura Liebler, Lisa Ludorf, Elijas Schwarzkopf, Katharina Wolf und Dominik Lampe;
Herzen: Nicole Kraus, Simone Linde, Franziska Schwarzkopf, Elijas Schwarzkopf, Katharina Wolf und Catriona Harkin.
Leitung: Alexander Wolf.
Regie: Sigrid Lorenz.
Technik: Bernhard Nees.
Bühnenbild: Werner Scheurich.