Seit Samstag ist die Alte Schule am Kirchplatz 10 in Steinfeld ihrer neuen Bestimmung übergeben. Unter großem Besucherandrang eröffnete Bürgermeister Matthias Loschert die Filialpraxis der Lohrer Zahnärzte Dr. Marco Scherg und Dr. Markus Lauer.
Das Anwesen, das die vergangenen Monate über einer Großbaustelle glich, hat sich nach den Plänen des Architekturbüros Alfred Wiener aus Karlstadt/Würzburg in ein Schmuckstück verwandelt, das modernsten Anforderungen gerecht wird. Ab dem heutigen Montag wird hier Dr. Isabell Brönner, seit Juli 2012 Zahnärztin in der Gemeinschaftspraxis Scherg/Lauer, die ersten Patienten behandeln.
„Der 21. Juli 2010 war ein Glückstag für die Gemeinde Steinfeld“, eröffnete Bürgermeister Loschert seine Ansprache. An dem Tag sei die Anfrage der beiden Zahnärzte nach Räumlichkeiten für eine Zweitpraxis bei ihm eingegangen. „Sie haben einen demographischen Wandel erkannt und Ihr Mut, zu Ihren Patienten aufs Land zu gehen, macht unseren Ort ein weiteres Stück zukunftsträchtiger und lebenswerter“, so das Gemeindeoberhaupt an die Mediziner gewandt.
Dass das Projekt trefflich mit Loscherts weitsichtiger Vision korrespondierte, zeigte sich in Schergs Aussage: „Als wir dem Bürgermeister von unserer Idee berichteten, öffnete dieser bildlich gesprochen eine Schublade, in der ein von ihm lange gehegter und ganz konkreter Plan von einem kleinen aber feinen medizinischen Versorgungszentrum in den Räumen der Alten Schule lag.“ Loschert habe die Realisierung des Praxisprojekts mit unglaublichem Engagement und Leidenschaft vorangetrieben.
Durch die Sanierung und Nutzungsänderung der Alten Schule ist seitens der Gemeinde Steinfeld mit dem Praxisbereich Dental die erste von vier Nutzungseinheiten auf 438 Quadratmetern Nutzfläche entstanden, die auf zwei Stockwerken komplett barrierefrei erschlossen werden können. In die umfangreiche Planung musste laut Loschert das gesamte Bauwerk einbezogen werden und nicht, wie ursprünglich vorgesehen, nur der Teilbereich Zahnarztpraxis. Nach Berechnungen der Planungsbüros betragen die Kosten für den erfolgten ersten Bauabschnitt rund 500 000 Euro. Fertig gestellt wird in den nächsten Tagen der Zugang zur Praxis über den Innenhof der Alten Schule. Patienten mit Rollstuhl oder Gehbehinderung ermöglicht er, den Behandlungsstuhl ebenerdig zu erreichen.
Im Rückblick auf den ersten Besichtigungstermin der Alten Schule beschrieb Scherg seine und Lauers Gefühle so: „Das war eine Mischung aus Euphorie und Angst.“ Hochgefühl habe die gute Lage und Loscherts stimmiges Konzept ausgelöst, für Angst habe die Vorstellung gesorgt, was hier alles bewegt werden müsse.
Scherg selbst hatte seinen eigenen Worten zufolge die Idee von einem zweiten Standbein seit mehr als sechs Jahren schon vorgeschwebt. Mit der Gründung der Gemeinschaftspraxis mit Lauer im Oktober 2008 sei der richtige Partner für das Projekt gefunden gewesen. Die Aufnahme von Isabell Brönner in das Ärzteteam ermögliche es nun, in wechselnder Besetzung von montags bis freitags für die Patienten da zu sein.