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LOHR: "Altenheim bietet keine Vollkaskoversicherung"

LOHR

"Altenheim bietet keine Vollkaskoversicherung"

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    Informationen aus erster Hand holte sich der Seniorenbeirat der Stadt Lohr am Donnerstag bei einem Besuch im Caritas-Seniorenzentrum St. Martin. Vorsitzende Ulrike Uhlemann betonte, dass es zum Aufgabenkatalog des Beirates gehöre, sich über die Situation älterer Menschen kundig zu machen, die ihren Lebensabend im Altenheim verbringen.

    Grundsätzlich zeigten sich die Beiräte ebenso beeindruckt vom Neubau des Seniorenzentrums und seiner modernen Gestaltung wie vom oftmals schweren Dienst derer, die die alten Menschen betreuen. Die Problematik des Heimes und damit auch des Personalschlüssels liege darin, dass von 120 Bewohnern 103 Pflegefälle sind. Diese Struktur werde sich in Zukunft keineswegs verbessern, sagte Heimleiterin Ursula Franz-Marr.

    Kriterium sei, wie überall im Gesundheitswesen, das liebe Geld und die Tatsache, dass das Haus kostendeckend arbeiten müsse. Mit den Pflegesätzen, die Ursula Franz-Marr in ihrer Zusammensetzung von Pflege und Betreuung, Hotel- und Investitionskosten erläuterte, könne nicht alles bezahlt werden. Das Altenheim könne keine "Vollkaskoversicherung" für alle Ansprüche sein. Angehörige und Freunde seien auch gefordert. Eine vorherige testamentarische und notarielle Absicherung bei Überschreibung von Vermögenswerten für den eigenen Bedarf sei dringend zu empfehlen, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden. Unzufriedenheit werde nicht selten von außen in das Haus getragen. Das Altenheim tue alles, um seiner Verantwortung gerecht zu werden, damit auch im Alter das Leben noch lebenswert sei.

    Von einer gemeinsamen Sitzung der Seniorenbeiräte im Landkreis Main-Spessart auf Einladung des Seniorenbeirates von Marktheidenfeld mit einer Abordnung aus Lohr berichtete Otto Madre. Gast war der gesundheitspolitische Experte der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, MdB Wolfgang Zöller, der über Perspektiven der medizinischen Versorgung der älteren Generation, den Ausschlusskatalog der Krankenkassen, Rehabilitationsmaßnahmen und "Leistungen der Pflegeversicherung auf dem Prüfstand" referierte. Zöller forderte die Zusammenlegung von Krankenkassen und Pflegeversicherung, eine größere Transparenz im Gesundheitswesen und mehr Wettbewerb bei den Kassen.

    Ulrike Uhlemann teilte mit, dass die "Aktion Pflegepartner" im Januar 2001 anlaufe. 40 Pflegende haben sich zur Mitarbeit bereit erklärt, den Dienst im Altkreis Lohr zu tun. Die nächste Zusammenkunft des Seniorenbeirates ist voraussichtlich im Februar mit der Plenarsitzung für alle Mitglieder.

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