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Am Auto wird zuerst gespart

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Am Auto wird zuerst gespart

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    Gespart wird überall, auch an der Wartung der Autos: Das bekommt Joachim Wahl, Leiter der TÜV-Stelle in Lohr, bei den jährlichen
Auto-Untersuchungen zu spüren.
    Gespart wird überall, auch an der Wartung der Autos: Das bekommt Joachim Wahl, Leiter der TÜV-Stelle in Lohr, bei den jährlichen Auto-Untersuchungen zu spüren. Foto: FOTO KATHARINA SCHWENDINGER

    Die gute Nachricht vorneweg: "Rostschüsseln" im klassischen Sinn gibt es kaum noch. Mit diesen habe er früher wesentlich öfter zu tun gehabt, sagt Prüfer Joachim Wahl. Die Lohrer Prüfstelle inklusive dem mobilen Service kontrollierte im Jahr 2005 über 10 000 Autos. Rost komme fast nur noch bei Autos vor, die älter als zwölf Jahre sind, so Wahl. Heutzutage sind die meisten Karosserien verzinkt und damit gut vor Korrosion geschützt.

    Typische seien heutzutage Mängel an Bremsen und der Radaufhängung, sagt der Diplom-Ingenieur: "Die Fahrzeuge werden schlechter gewartet, weil die Leute weniger Geld in der Tasche haben." Ein Stadt-Land-Gefälle kann der 41-Jährige nicht feststellen. Die landläufige Einschätzung, dass Autos auf dem Land besser gewartet würden als in der Stadt, kann er nicht bestätigen.

    Die Pflege des Fahrzeugs hänge seiner Meinung nach vom Einkommen ab. "Wer einen Porsche fährt, hat in der Regel auch das Geld, sein Auto zu warten." Studenten oder Arbeitslose, denen das Geld nicht so locker sitzt, sparen eher an ihren Autos. "Die stört es nicht so, wenn ihre Kiste mal quietscht." Joachim Wahl will nicht alle über einen Kamm scheren, doch er kennt seine "Pappenheimer". Viele fahren mit so einer "Schau-mal-mer'-mal-ob-er-es-merkt"-Haltung" beim TÜV vor. Doch der Prüfer kann nicht aus Mitleid seine Augen verschließen und die Fahrer durchwinken. "Sie gefährden ja nicht nur sich, sondern auch andere."

    Mit den Lichtanlagen nehmen es manche Autofahrer nicht so genau. Scheinwerfer funktionieren nicht oder das Abblendlicht ist zu hoch eingestellt. Auch die Warnung des Prüfers, abgenutzte oder verrostete Bremsscheiben beizeiten reparieren zu lassen, schreiben viele in den Wind. Wer denkt, dass es sich dabei um Kleinigkeiten handelt, irrt gewaltig. "Der Mangel wird ja nicht besser mit der Zeit", sagt Wahl.

    Wer zu lange mit abgenutzten Bremsscheiben fährt, muss damit rechnen, dass eines Tages das Lenkrad nach links oder rechts zieht und er im Graben landet. Wenn er Glück hat wohlgemerkt - und nicht im gegenüberliegenden Verkehr. Wessen Auto von der Prüfstelle als verkehrsunsicher einstuft wird, was in Lohr selten vorkommt, muss den Wagen stehen lassen. Joachim Wahl hat in seiner Laufbahn nur zwei Fälle erlebt. Er erinnert sich an einen krassen Fall vor vielen Jahren, als ihm das Bremspedal eines Kleinwagens noch während der Prüfung "komplett durchgefallen" ist.

    Ob es in Lohr häufig Defekte gibt, die auf mangelnde Pflege zurückzuführen sind? "Eine Autowäsche erhöht nicht die Sicherheit", sagt der Experte. Intakte Scheibenwischer hingegen schon. Wer sein Auto fit halten möchte, muss es regelmäßig warten, empfiehlt Wahl. Dazu zählt zum Beispiel in regelmäßigen Abständen das Öl zu prüfen oder die Verschleißteile kontrollieren zu lassen.

    "Eines sollten die Leute wissen", findet Wahl. Wem die Prüfstelle die Plakette wegen erheblicher Mängel verweigert, darf zwar noch weiterfahren, sollte sein Auto aber schleunigst zur Reparatur bringen. "Baut derjenige zum Beispiel wegen kaputter Bremsen einen Auffahrunfall, zahlt die Versicherung nicht."

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